Im Gedenken an den 20. Juli 1944 So versuchen Rechte Widerstandserinnerungen umzudeuten

Analyse | Berlin · Mühsam errungen als Gedenken an den Widerstand gegen Hitler, steht der 20. Juli in diesem Jahr in einem Umfeld, das von zunehmendem Missbrauch des Widerstandsbegriffes geprägt wird. Historiker raten zu schärferer Abgrenzung.

 Ein Ort von großer Bedeutung: Der Bendlerblock an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Ein Ort von großer Bedeutung: Der Bendlerblock an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

101 Rekruten werden an diesem Dienstag neben dem Verteidigungsministerium in Berlin in die Bundeswehr aufgenommen. Sie geloben, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Und sie tun dies nicht zufällig am 20. Juli im Innenhof des Bendlerblocks, also genau an der Stelle, an der 77 Jahre zuvor der Putsch gegen Hitler organisiert wurde und nach dessen Scheitern die Verschwörer um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg standrechtlich erschossen wurden. Gelöbnis und Gedenken an diesem Ort – so macht es die Bundeswehr seit Jahren. Doch in diesem Jahr ist es anders.