Forstbeamte von NRW-Umweltminister Remmel sollen Rotwild gehetzt haben Staatsanwalt prüft Gatterjagden

DÜSSELDORF · Die Staatsanwaltschaft Paderborn ermittelt gegen führende Forstbeamte von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Die Beamten sollen bei "Gatterjagden" im November und Dezember 2014 im staatlichen Revier Gut Burghof (Kreis Paderborn) auf Rotwild wiederholt gegen das Bundesjagdgesetz verstoßen haben.

Der Landesjagdverband hat bei den Ordnungsbehörden beantragt, allen Teilnehmern der beiden Jagden, die alle beim Landesbetrieb Wald und Holz beschäftigt sind, den Jagdschein zu entziehen.

Aus Sicht des Landesbetriebs gibt es aber keine Ansatzpunkte für Verstöße gegen den Tierschutz. Auch der oberste Jagdaufseher in Nordrhein-Westfalen, Andreas Wiebe, hatte an einer Jagd teilgenommen. Gegen ihn wird aber derzeit nicht ermittelt.

Der Landesjagdverband hält die Jagd in einer Gattereinzäunung für "jagdethisch völlig inakzeptabel", weil die Tiere keine Fluchtmöglichkeiten haben.

Diese Effizienzjagd trage Merkmale der höfischen Feudaljagd und bedeute einen eklatanten Gesetzesverstoß. "Schießwütige Feudalherren hätten ihre wahre Freude gehabt an Remmels höchsten Forstbeamten", klagte der Präsident des Landesjagdverbandes, Ralph Müller-Schallenberg. Seit der Änderung des Jagdgesetzes ist das Klima zwischen Jagdverband und Ministerium "vergiftet".

Bei den aktuellen Ermittlungen handelt es sich um zwei "Gatterjagden" am 8. November und 20. Dezember 2014.

Auf einem umzäunten Gelände von 140 Hektar Fläche wurden in zweieinhalb Stunden Jagdzeit vier Stück Rotwild und drei Rehe erlegt.

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