Demonstration in Düsseldorf Tausende demonstrieren für Abschiebestopp nach Afghanistan

Düsseldorf · Rund 2000 Menschen haben in Düsseldorf für einen sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan demonstriert. Das Land sei nicht sicher, die Lage habe sich nach einem Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks zuletzt noch einmal verschlechtert, betonte der Flüchtlingsrat NRW, der mit zu der Kundgebung am Samstag aufgerufen hatte.

 Teilnehmer einer Demonstration protestieren am 11.02.2017 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) mit Schildern und Plakaten für einen Abschiebestopp nach Afghanistan.

Teilnehmer einer Demonstration protestieren am 11.02.2017 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) mit Schildern und Plakaten für einen Abschiebestopp nach Afghanistan.

Foto: David Young/dpa

Die Teilnehmer waren laut Polizei durch die Innenstadt bis zum Landtag gezogen. Von Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) forderten sie, er solle sich für einen bundesweiten Verzicht auf Abschiebungen nach Afghanistan einsetzen. Für NRW könne er immerhin einen dreimonatigen Abschiebestopp erlassen.

Laut Flüchtlingsrat gab es von Januar bis September 2016 mit 5835 verletzten und 2562 getöteten Zivilisten so viele Opfer wie seit 2009 nicht mehr in Afghanistan. Nicht einzelne Regionen, sondern das gesamte Land sei vom Kampf zwischen Regierungstruppen und Taliban betroffen. Die Sammelabschiebungen im Dezember und Januar seien ein Tabubruch gewesen, der sich nicht wiederholen dürfe. „Abschiebestopp nach Afghanistan - Jetzt! #keinsicheresland“, war das Motto der Demo in der NRW-Landeshauptstadt.

Dem Flüchtlingsrat zufolge waren auch Kundgebungen in Berlin, Hamburg, Hannover, Rostock, Nürnberg, Wiesbaden, Trier und Erfurt geplant. Bund und Länder hatten sich bei einem Flüchtlingsgipfel am Donnerstag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf verständigt, dass es deutlich mehr Abschiebungen geben soll. Umstritten blieben aber vor allem die Rückführungen nach Afghanistan.

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