SPD im Tal der Tränen Umfrage: CSU muss weiter um absolute Mehrheit bangen

München · Der "Söder-Effekt" scheint rasch verpufft zu sein: 42 Prozent sind nicht das Umfrageergebnis, das sich die erfolgsverwöhnte CSU wenige Monate vor der Landtagswahl wünscht. Doch wirklich miserabel steht in einer zweiten Umfrage die SPD da.

 Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) muss um die absolute Mehrheit im Landtag fürchten.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) muss um die absolute Mehrheit im Landtag fürchten.

Foto: Andreas Gebert

Der CSU droht unverändert der Verlust der absoluten Mehrheit bei der Landtagswahl im Herbst. Wäre die Wahl am kommenden Sonntag, käme die CSU laut Umfrageinstitut gms auf 42 Prozent - 2 Prozentpunkte weniger als noch im April.

Die fünf Oppositionsparteien kommen in der Umfrage zusammen auf 50 Prozent. Das haben die Hamburger Meinungsforscher im Auftrag von "17:30 SAT.1 Bayern" ermittelt, wie der Sender am Donnerstag mitteilte.

Die AfD legt um einen Punkt auf 13 Prozent zu und zieht damit mit der SPD gleich, die im Vergleich zum Vormonat einen Prozentpunkt abgibt. Die Grünen steigern sich um einen Punkt auf zwölf Prozent, die Freien Wähler geben zwei Punkte ab auf jetzt sieben Prozent. Die FDP erreicht unverändert fünf Prozent und würde damit den Einzug in den Landtag schaffen.

Die SPD kommt auch bundesweit nicht aus ihrem Umfragetief heraus: Das Hamburger Meinungsforschungsinstitut gms sieht die Partei in einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage nur noch bei 16 Prozent. Die Union kommt darin auf 34 Prozent und ist damit mehr als doppelt so stark wie die Sozialdemokraten.

Auf das Allzeit-Tief von 16 Prozent war die SPD bereits in einer Emnid-Umfrage von Anfang März gefallen. Damals lief die Befragung der SPD-Mitglieder über eine Neuauflage der großen Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Nach der Zustimmung der SPD-Basis wurden Merkel und ihr Kabinett am 14. März vereidigt. Fünf Wochen später wurde Andrea Nahles zur neuen Parteivorsitzenden gewählt, die erste Frau an der Spitze der SPD. Die Sozialdemokraten stiegen daraufhin im ZDF-"Politbarometer" auf rund 20 Prozent. Hoffnungen, dass sich die Umfragewerte weiter verbessern oder zumindest halten lassen würden, erfüllten sich jedoch nicht.

Auf Platz drei liegt in der aktuellen gms-Umfrage die AfD mit 14 Prozent, gefolgt von den Grünen (12 Prozent), der Linken (10 Prozent) und der FDP (9 Prozent). Die sonstigen Parteien kommen auf zusammen etwa 5 Prozent.

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