Unis: Landesregierung kippt Verbot von Anwesenheitspflicht

Düsseldorf · Gleich in einer ihrer ersten Initiativen als Wissenschaftsministerin fällt Isabel Pfeiffer-Poensgen umstrittene Entscheidungen. Sie kippt das Verbot der Anwesenheitspflicht an NRW-Universitäten. Die Studierenden üben Kritik.

 Studenten verfolgen an der Universität Köln eine Vorlesung.

Studenten verfolgen an der Universität Köln eine Vorlesung.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Universitäten in Nordrhein-Westfalen sollen künftig wieder die Anwesenheit von Studierenden in Seminaren verlangen können. Die schwarz-gelbe Landesregierung legte am Dienstag Eckpunkte für die Novelle des NRW-Hochschulgesetzes vor. Damit soll unter anderem das von der rot-grünen Vorgängerregierung eingeführte Verbot von Anwesenheitspflichten gekippt werden. Stattdessen sollen die Hochschulen künftig freie Hand haben, ob und in welchen Bereichen sie die Anwesenheit der Studenten verlangen. "Die Lehrenden und Lernenden vor Ort sollen über diese Fragen in den Hochschulgremien gemeinschaftlich selbst entscheiden", heißt es in den Eckpunkten.

Die Gesetzesreform soll nach Angaben des Wissenschaftsministeriums bis zum Sommer 2019 durch den Landtag sein und könnte zum Wintersemester 2019/20 in Kraft treten.

Bei der Vertretung der Studierenden in NRW stieß die geplante Anwesenheitspflicht auf Kritik. "Das ist alles schön verpackt, aber für Studierende nicht tragbar", sagte Katrin Lögering vom Landes-ASten-Treffen NRW der Deutschen Presse-Agentur. Das neue Gesetz gehe an der Lebensrealität der Studenten vorbei, von denen viele arbeiten müssten, um ihr Studium zu finanzieren. "Wir fühlen uns im Stich gelassen", sagte Lögering.

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