Kommentar zum deutsch-russischen Verhältnis Unter Spannung

Angesichts der innenpolitischen Lage in Russland und der Reaktion der Regierung auf die Nawalny-Proteste wird klar, dass im deutsch-russischen Verhältnis Grundsätzliches im Argen liegt, findet Holger Möhle.

   Zahlreiche Menschen versammeln sich auf dem Puschkin-Platz während eines Protestes gegen die Inhaftierung des Oppositionsführers Nawalny.

Zahlreiche Menschen versammeln sich auf dem Puschkin-Platz während eines Protestes gegen die Inhaftierung des Oppositionsführers Nawalny.

Foto: dpa/Pavel Golovkin

Politik mit Russland war nie einfach. Doch selten waren die deutsch-russischen Beziehungen derart schlecht und unter Spannung wie derzeit. Der Konflikt um den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny und die brutalen Ausschreitungen russischer Sicherheitskräfte gegen friedliche Pro-Nawalny-Demonstranten in Städten auf dem gesamten Gebiet der russischen Föderation am vergangenen Wochenende bedeuten eine neue Belastung. Vor allem: In diesem Fall spürt der Kreml, dass der Protest landesweit – über zehn Zeitzonen seines Riesenreiches – trägt. Das sorgt für Nervosität.