Untreue-Anklage in Affäre um NRW-Landesarchiv erhoben

Düsseldorf · Sieben Jahre nach Beginn der Ermittlungen um den skandalträchtigen Neubau des NRW-Landesarchivs hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Das hat eine Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt.

 Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Duisburg.

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Duisburg.

Foto: Matthias Balk/Archiv

Angeklagt wegen des Verdachts der schweren Untreue ist der Ex-Chef des landeseigenen Baubetriebs BLB, Ferdinand Tiggemann. Die Baukosten für das Archiv im Duisburger Innenhafen waren von ursprünglich geplanten 30 auf über 200 Millionen Euro aus dem Ruder gelaufen.

Der einst mächtige Boss des größten Landesbetriebs Nordrhein-Westfalens soll die Grundstücke für das Landesarchiv im Duisburger Innenhafen für knapp 30 Millionen Euro gekauft haben, obwohl ihr Wert laut Gutachten bei lediglich 21,8 Millionen Euro lag. Damit habe er dem Land NRW einen Vermögensnachteil von 8,1 Millionen Euro beschert, führt die Anklage aus.

Tiggemann sitzt bereits wegen Korruption in Untersuchungshaft. Er hatte mehrfach seine Unschuld beteuert. Das Landgericht hatte ihn im Februar wegen Bestechlichkeit und Untreue bei anderen Bauprojekten zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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