Wer sich an Tafel schlecht benimmt, gehört ausgeschlossen

Düsseldorf · Wer sich bei einer Tafel für Bedürftige schlecht benimmt, hat aus Sicht des nordrhein-westfälischen Integrationsministers Joachim Stamp (FDP) seine Rechte dort verwirkt. "Ich kann nur appellieren an unsere Gesellschaft, dass wir uns nicht definieren über deutsch oder nicht deutsch, sondern dass wir uns definieren über anständig und unanständig", sagte Stamp am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. "Wer an einer Tafel sich nicht anständig benimmt, der gehört da dauerhaft ausgeschlossen und da ist es auch völlig egal, ob er einen Fluchthintergrund hat oder nicht. Wer sich nicht benimmt, hat an einer Tafel nichts verloren."

 Joachim Stamp spricht in Neuss auf dem Landesparteitag.

Joachim Stamp spricht in Neuss auf dem Landesparteitag.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Stamp bezog sich mit seinen Äußerungen auf die bundesweit heftig umstrittene Entscheidung der Essener Tafel, neue Bezugskarten für Lebensmittelpakete nur noch an bedürftige Deutsche auszugeben. Der Essener Verein hatte sein Vorgehen damit begründet, dass der hohe Anteil von Ausländern, die sich teilweise rüpelhaft verhielten, ältere Menschen und alleinerziehende Mütter abschreckten.

Stamp kündigte an, sich am Samstag selbst einen Bild vor Ort zu verschaffen und mit den Beteiligten zu reden. Generell müsse bei dem Angebot nicht die Herkunft, sondern die Bedürftigkeit entscheidend sein, sagte der Minister.

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