Zum Tod von Wolfgang Clement Kantig, kernig, kompromisslos

Special | Bonn · Wolfgang Clement hat 50 Jahre Politik gemacht, erst für die SPD, dann in ihr, zuletzt gegen sie. Am Sonntag ist er in Bonn im Alter von 80 Jahren gestorben. Erinnerungen an einen Politiker, der wusste, was er wollte, und seiner Linie treu blieb.

 Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot.

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Er wollte „das Leben“ - manchmal sagte er auch: „die Welt“ - „ein bisschen verändern“. Und er hat das Leben verändert, zumindest in Deutschland – ein bisschen mehr, als manchem lieb war. Als Journalist, als Pressesprecher, als Parteigeschäftsführer, als Ministerpräsident, als Superminister und zuletzt als polternder Privatier. Wolfgang Clement stand immer unter Strom. Ganz typisch, dass sich als ein Hauptbild seiner Person das Joggen am Plittersdorfer Rheinufer erhält, irgendwann zwischen sechs und acht, eine Stunde: „Eine unglaublich gute Konzentrationsübung“. Das war nicht Abschalten am frühen Morgen, sondern Quelle vieler Ideen, mit denen er dann seine Mitarbeiter überraschte. In all seinen Ämtern.