Kriminalität in Nordrhein-Westfalen Zahl der Einbrüche in NRW sinkt deutlich

Düsseldorf · Laut NRW-Ministerpräsident Armin Laschet werden mittlerweile drei von vier Gewaltdelikten aufgeklärt. Das Land steuert auf den besten Wert seit 60 Jahren zu.

 Gestellte Szene: Ein Einbrecher hebelt mit einem Brecheisen eine Tür im Keller eines Wohnhauses auf.

Gestellte Szene: Ein Einbrecher hebelt mit einem Brecheisen eine Tür im Keller eines Wohnhauses auf.

Foto: dpa

Gute Nachrichten für die Bürger in Nordrhein-Westfalen. Nach Angaben von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ist die Zahl der Straftaten im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr erheblich zurückgegangen, auf der anderen Seite steigt auch die Aufklärungsquote. „Die Kriminalität geht klar zurück, zugleich steigt die Aufklärungsquote auf fast 54 Prozent“, sagte Laschet unserer Redaktion. Das freue ihn besonders für die Polizeibeamten, denen CDU und FDP den „notwendigen politischen Rückhalt“ geben.

Sollte es Ende des Jahres bei der Aufklärungsquote von 54 Prozent bleiben, wäre dies der beste Wert seit 60 Jahren. Bei der Bekämpfung von Straftaten, die die Menschen besonders treffen, weil sie Ängste und Verunsicherung hervorrufen, seien die Erfolge der Sicherheitsbehörden besonders sichtbar, erklärte der CDU-Regierungschef. „Drei von vier Gewaltdelikten werden aufgeklärt. Bei Wohnungseinbrüchen haben wir erneut einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen: um 22,5 Prozent.“

Schon 2017 war die Zahl der Wohnungseinbrüche im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf knapp 40.000 zurückgegangen. Laut NRW-Innenministerium schlägt jeder zweite Versuch fehl, weil die Täter nicht in die Wohnung gelangen oder nichts entwenden. Allerdings sei auch das Durchwühlen von Schränken ein Eingriff in die Intimsphäre, der bei vielen Betroffenen Beklemmung hervorruft, hatte unlängst NRW-Innenminister Herbert Reul gesagt.

Bei der Zahl der Taschendiebstähle erwartet Laschet Ende des Jahres ebenfalls ein Rekordtief. So soll der Bereich der Straßenkriminalität, dazu gehört neben dem Taschendiebstahl auch der Fahrraddiebstahl, die Autoaufbrüche oder Körperverletzungen auf offener Straße, den niedrigsten Stand seit Erfassung in der Polizeilichen Kriminalstatistik erreichen.

„Eine erfreuliche Entwicklung. Man muss aber auch einräumen, dass wir aus einem tiefen Tal kommen bei den Wohnungseinbrüchen“, sagt Michael Mertens, Chef der Gewerkschaft der Polizei in NRW. „Wir waren mal Schlusslicht, jetzt wird es langsam besser. Aber das reicht noch nicht.“ Bei den Wohnungseinbrüchen sei auch die Prävention besser geworden, betont Mertens. „Die Menschen schützen ihre Wohnungen besser.“

Beim Rückgang der Straßenkriminalität verwies Mertens auf Erfolge durch die Videoüberwachung an öffentlichen Orten. „Das zeigt, dass man der Polizei auch im digitalen Zeitalter mehr Kompetenzen geben muss und dies zu einer höheren Sicherheit führen kann.“ Sorge bereitet dem Polizei-Gewerkschafter die Zunahme der Gewaltdelikte im Land. „Die Gewalt nimmt zu und die Taten werden brutaler.“ Das Phänomen der Messerattacken habe „aus meiner subjektiven Sicht“ zugenommen. Mertens betonte, dass die schwarz-gelbe Landesregierung etwa beim Thema Wohnungseinbrüche auch auf Konzepte des früheren SPD-Innenministers Ralf Jäger aufbaue. „In der Personalpolitik löst die Landesregierung bisher ein, was sie versprochen hat.“

Im kommenden Jahr will die Landesregierung 2400 neue Polizeibeamte ausbilden lassen. Im Landtagswahlkampf 2017 hatte der damalige Oppositionsführer Armin Laschet die rot-grüne Landesregierung scharf für ihre Innenpolitik kritisiert und eine härtere Gangart bei der inneren Sicherheit versprochen.

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