Belarus-Präsident Alexander Lukaschenko Die Rache des „letzten Diktators“

Analyse · In Belarus übt sich Machthaber Lukaschenko in Absetzbewegungen vom Kriegsherrn Putin. Doch mit einstiger Schaukelpolitik ist nichts mehr zu gewinnen.

 Gute Mine zu schlechten Absichten: Alexander Lukaschenko (l.) und Wladimir Putin.

Gute Mine zu schlechten Absichten: Alexander Lukaschenko (l.) und Wladimir Putin.

Foto: dpa/Mikhail Klimentyev

Diese Geschichte beginnt mit einer absurden Hoffnung. Zumindest wirkt sie im Rückblick widersinnig. Es ist der Sommer 2020. In Belarus protestieren Zehntausende gegen Machthaber Alexander Lukaschenko. Vom Westen erbitten sie Unterstützung, erwarten aber wenig. Sie schwenken auch keine EU-Flaggen. Auf den Straßen von Minsk hegen die Menschen stattdessen die Hoffnung, dass ihnen der mächtige russische Präsident zu Hilfe eilen könnte. „Wladimir Putin hätte als Vermittler die Chance, das belarussische Volk für sich zu gewinnen“, sagt damals die Politikwissenschaftlerin Olga Dryndova.