Kommentar zur Bundeswehr Ende der Schonfrist für den Truppeneinsatz in Afghanistan

Meinung | Bonn · Die Bundeswehr wird auch weiterhin in Mali, im Irak und vor allem auch in Afghanistan im Einsatz sein. Dabei gleicht die Arbeit am Hindukusch immer mehr einem Marsch ins Nirgendwo, meint GA-Redakteur Holger Möhle.

 Ursula von der Leyen verteidigt die Bundeswehr-Einsätze.

Ursula von der Leyen verteidigt die Bundeswehr-Einsätze.

Foto: dpa

Es geht weiter. Nächste Runde der Auslandseinsätze. Die Bundeswehr bleibt auch nach 17 Jahren in Afghanistan weiter am Hindukusch, mehr noch: Jetzt wird, weil radikalislamische Taliban wieder Teile des Landes beherrschen, das Mandat sogar aufgestockt. Auch bei den Einsätzen in Mali oder Irak, wo das Mandat nun sogar auf das gesamte Land ausgeweitet wird, ist kein Ende in Sicht.

Vor allem der Afghanistan-Einsatz gleicht immer mehr einem Marsch ins Nirgendwo. Von Stabilität, Wohlstand und Bildung für viele, erst recht von Frieden, ist Afghanistan weit entfernt. Die Bundeswehr bleibt, weil die Nato und die Führungsmacht USA bleiben. Gemeinsam rein, gemeinsam raus, so ist es eben im Bündnis. Doch gerade für den Weg raus fehlt eine Exit-Strategie.

Weder sind in Afghanistan die Taliban besiegt noch ist in Syrien und Irak die Terrormiliz IS tatsächlich vernichtend geschlagen. Die eigentlich befristeten Einsätze werden verlängert und verlängert. Ende nicht in Sicht, nur das traut sich kein Entscheider zu sagen.

Die Bundeswehr wird noch Jahre in Afghanistan oder Mali bleiben. Der Bundestag wird dazu noch mehrmals die Mandate seiner Parlamentsarmee verlängern. Wenig ist gut in den Einsatzländern. Da würde schon helfen, wenn die Ausrüstung der Soldaten die Bestmögliche wäre. Und nicht nur die Mängel bestmöglich kaschiert. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat viele Baustellen. Nach vier Jahren ist die Schonfrist vorbei, taugt der Verweis auf die Vorgänger nicht mehr. Von der Leyen muss ihre Truppe modernisieren – mit Geld und mit Taten.

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