Kommentar zum Fachkräfte-Einwanderungsgesetz Endlich

Meinung · Am Ende hat im Dauerstreit über die Einwanderung doch die Realität gesiegt. Deutschland ist bald auch dem Gesetz nach ein Einwanderungsland.

 Ein Schild weist auf freie Stellen für Fachkräfte auf dem Bau hin.

Ein Schild weist auf freie Stellen für Fachkräfte auf dem Bau hin.

Foto: dpa

Die Feinschmecker der Debatte haben noch darum gerungen, ob die Fachkräfte, die dieses Land mit seiner stetig älter werdenden Bevölkerung dringend braucht, nur zuwandern oder doch einwandern dürfen. Erfreulicherweise hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Deutschland längst ein Einwanderungsland ist und das überfällige Gesetz, über das der Bundestag in erster Lesung beraten hat, folglich Fachkräfte-Einwanderungsgesetz heißt – und nicht Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz. Man muss das Kind dann auch beim Namen nennen.

Dabei ist die große Koalition weniger von multikulturellen Ideen angetrieben worden, sondern von der puren Einsicht, dass diese Volkswirtschaft im Wettbewerb mit aufstrebenden Riesen wie China oder Indien ohne Fachkräfte, ohne hoch qualifizierte Spezialisten auch von außerhalb der EU, nicht erfolgreich bestehen wird. Dabei heißt es mitnichten: Liebe Welt, alle mal hereinspaziert nach Deutschland! Dieses Einwanderungsgesetz regelt Verstärkung für den deutschen Arbeitsmarkt. Flucht, Asyl, humanitäre Hilfe für Menschen in Not stehen auf einem anderen Blatt, doch auch hier sollte Deutschland weiter nicht mit kaltem Herzen agieren.

Der Kampf um die besten Köpfe weltweit ist voll im Gange. Mit diesem Gesetz steuert die Bundesregierung die Einwanderung. Gleichwohl werden in vielen Engpassberufen weiter Arbeitskräfte für einfache Tätigkeiten, die von diesem Gesetz nicht erfasst sind, fehlen. Eisenbieger auf deutschen Baustellen: weiter verzweifelt gesucht. Und trotzdem wird mit diesem Einwanderungsgesetz eine jahrzehntelange Diskussion beendet. Endlich!

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