Interview mit Robert Zollitsch Erzbischof: "Oft in Rom sein"

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch über die Herausforderungen für die katholische Kirche.

Sie sind seit Juli 2003 Erzbischof in Freiburg. An ihrem 75. Geburtstag müssen Sie dem Papst ihren Rücktritt anbieten. Warum?
Robert Zollitsch: Es steht im kirchlichen Gesetzbuch: Nach Vollendung des 75. Lebensjahres wird der Diözesanbischof gebeten, dem Papst seinen Amtsverzicht anzubieten. Dies tue ich, in aller Gelassenheit.

Wollen Sie denn gehen?
Zollitsch: Ich sehe durchaus Aufgaben, die es weiterzuführen gilt. Bis März bin ich als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Auch als Erzbischof fühle ich mich gesundheitlich gut und den Aufgaben gewachsen. Doch im Alter von 75 Jahren heißt es, auch an den Abschied zu denken.

Was sind die Herausforderungen der nahen Zukunft?
Zollitsch: Ich sehe in der Bischofskonferenz und in den Diözesen, dass der Dialogprozess in die Bahn gekommen, aber noch nicht zu Ende ist. Zudem wollen wir uns im nächsten Jahr verstärkt Fragen der Liturgie und der Verkündigung widmen. Hier will ich gerne mitarbeiten.

Als oberster katholischer Bischof amtieren Sie nur noch bis März. Was raten Sie Ihrem Nachfolger?
Zollitsch: Ich kann sagen, was mir geraten wurde: Möglichst oft in Rom sein, um einen direkten Draht zum Vatikan zu haben. Und schauen, dass man häufig beim Heiligen Vater ist, damit dieser aus erster Hand über die Situation der Kirche in Deutschland informiert wird. Das Ziel in Deutschland und weltweit ist klar: Als pilgernde, hörende und dienende Kirche den Weg des Glaubens in der Gesellschaft gemeinsam und auf Augenhöhe gehen.

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