Verheerender Brand Flammenmeer auf Nairobis Flughafen

Nairobi · Bei einem verheerenden Brand auf dem Flughafen der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist am Mittwoch ein Teil des Airports völlig zerstört worden.

 Ein Großbrand legt Teile des Flughafens in Nairobi in Schutt und Asche. Für Kenia bedeutet die Schließung des Airports in der Urlaubszeit eine Katastrophe.

Ein Großbrand legt Teile des Flughafens in Nairobi in Schutt und Asche. Für Kenia bedeutet die Schließung des Airports in der Urlaubszeit eine Katastrophe.

Foto: DPA

Das Feuer war aus noch ungeklärter Ursache am frühen Morgen im Terminal 1 des Jomo Kenyatta International Airport ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet.

Opfer gab es Behördenangaben zufolge nicht. Der Flughafen gilt als einer der größten und wichtigsten in ganz Afrika.

"Zunächst gab es nur ein bisschen Rauch, aber nach zehn Minuten brannte alles", sagte der Flughafenangestellte Dennis Kariuki. Feuerwehr und Einsatzkräften gelang es erst nach mehreren Stunden, das Flammenmeer unter Kontrolle zu bringen.

Der Brand sei im Terminal für internationale Ankünfte ausgebrochen, erklärte Transportminister Michael Kamau. "Wir haben versucht zu verhindern, dass die Flammen auf den Abflug-Terminal übergreifen, der nur durch eine kleine Brücke von den Ankünften getrennt ist", sagte er. Teile des Daches in der Ankunftshalle stürzten ein, was die Löscharbeiten erschwerte. Die Front des Gebäudes sei vom Qualm völlig geschwärzt, berichteten Augenzeugen. "Das Feuer war riesig. Überall waren Flammen, es war ein einziges Chaos", berichtete der Pförtner Kevin Maura.

Der Flughafen wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen. Da gerade in Europa Ferienzeit ist, gilt das Unglück als schwerer Schlag für das Land. Nairobi ist unter anderem ein wichtiger Transitflughafen. Hier landen traditionell zahlreiche Touristen, die in Kenia oder anderen ostafrikanischen Ländern auf Safari gehen oder Urlaub am Indischen Ozean machen wollen. Jährlich starten und landen etwa sechs Millionen Passagiere in Nairobi.

Deutsche Urlauber flögen jedoch meist direkt in die Küstenstadt Mombasa, bestätigte Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV). Derzeit kämen aber unter anderem wegen der großen Tierwanderungen im Naturschutzgebiet Masai Mara südwestlich von Nairobi viele Touristen ins Land.

Zahlreiche Flüge wurden am Mittwoch gestrichen, andere auf die kenianischen Flughäfen von Eldoret und Mombasa oder nach Tansania und Uganda umgeleitet. Passagiere wurden angewiesen, sich bei ihren Airlines zu informieren. Fracht- und Inlandsflüge wurden noch am Mittwochnachmittag wiederaufgenommen. Internationale Flüge könnten eventuell bereits am Donnerstag von einem anderen Gebäude aus abgefertigt werden, erklärte Transportminister Kamau.

Präsident Uhuru Kenyatta besuchte schon wenige Stunden nach Ausbruch des Feuers den Unglücksort. Der Staatschef sei "bestürzt" über die Schäden, hieß es in einer Mitteilung.

Die Regierung kündigte die Bildung eines Komitees unter Leitung des Ministeriums für Transport- und Infrastruktur an, das für die schnelle Wiedereröffnung des Flughafens sorgen soll. Zudem wurden Ermittlungen zur Unglücksursache eingeleitet. "Ich rufe die Bevölkerung dazu auf, Ruhe zu bewahren", sagte ein Polizeisprecher. "Die Hintergründe des Feuers werden schon untersucht."

Vor genau 15 Jahren - am 7. August 1998 - waren bei Anschlägen auf die US-Botschaften in Nairobi und Dar es Salaam in Tansania 220 Menschen ums Leben gekommen.

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