Frontex-Chef: Keine Beteiligung an militärischen Aktionen

Berlin · Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex schließt eine Beteiligung an Militäreinsätzen gegen Schleuserbanden im Mittelmeer kategorisch aus. "Das ist unmöglich. Das ist nicht unsere Aufgabe", sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri im ZDF-"Morgenmagazin".

 Der Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri. Foto: Eva Krafczyk

Der Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri. Foto: Eva Krafczyk

Foto: DPA

Die EU habe im Rahmen ihrer Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschlossen, einen militärischen Einsatz hinzuzufügen. "Ich habe den künftigen Kommandeur dieser Mission getroffen und habe ihm gesagt, dass wir uns koordinieren können. Aber Frontex darf und kann sich nicht an einem militärischen Einsatz beteiligen."

Die EU hatte angesichts der Flüchtlingskrise im Mittelmeer vor einigen Wochen Pläne für einen Militäreinsatz gegen Schlepperbanden gebilligt. Für ein direktes Vorgehen gegen Schlepperboote versuchen die Europäer, ein UN-Mandat zu bekommen.

Leggeri sagte, Frontex sei dagegen eine zivile Agentur, deren Mandat die Grenzüberwachung sei. "Aber Grenzüberwachung heißt: die Menschen suchen und retten." Zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer hatte Frontex die sogenannte Triton-Mission vor rund zwei Wochen verstärkt. Unter anderem sollen das Einsatzgebiet vergrößert sowie zusätzliche Schiffe und Flugzeuge eingesetzt werden.

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