Düsseldorfer Wahlkampftermin der CDU Furcht vor halbleerer Halle bei Merkel-Aufrtitt
DÜSSELDORF · Wenige Tage vor dem Start zum Wahlkampf-Endspurt mit Kanzlerin Angela Merkel plagt die NRW-CDU die Sorge, dass der riesige ISS Dome in Düsseldorf am Sonntag nicht voll wird. Aktuell liegen der Berliner Parteizentrale 7500 Anmeldungen vor - offiziell fasst die Halle aber 13.400 Zuschauer.
In Rundrufen drängt CDU-Generalsekretär in NRW, Bodo Löttgen, die CDU-Kreisverbände, mit weiteren Sonderbussen zum Rhein zu rollen. Nach außen geben sich die Wahlkampfplaner gelassen und sprechen von einem "zufriedenstellenden Anmeldestand". Da mehrere Bühnen aufgestellt würden, schrumpfe der Platz auf knapp 10.000 Plätze. CDU-Optimisten hoffen nun, dass auch bei Grillwetter 8000 Merkel-Fans anreisen. Schon bei früheren Parteiveranstaltungen wurden Tribünen oder obere Ränge nicht selten mit Tüchern abgehängt, um vor den Kameras keine Lücken zu offenbaren.
Bundesweit berichten CDU-Funktionäre von Mobilisierungsproblemen. Kanzlerin Merkel sah sich deshalb veranlasst, die Unionspolitiker in Bundestagsfraktion und Bundesvorstand zum Erscheinen zu verdonnern. Die CDU-Parteizentrale sieht aber noch keinen "Grund zur Panik". Auch früher seien die Anmeldungen für Großveranstaltungen immer schleppend angelaufen. Mit CSU-Chef Horst Seehofer, CDU-Landeschef Armin Laschet und dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier reden "Hochkaräter der Union".
CDU-Präsidiumsmitglied Karl-Josef Laumann verschärft derweil die Angriffe auf die SPD und wirft den Parteien links von der Mitte politische Unberechenbarkeit vor. "Den Trittins, Gysis und Gabriels darf nicht über den Weg getraut werden", warnte Laumann in einem dieser Zeitung vorliegenden Brief an die Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion vor einer rot-rot-grünen Koalition im Bund. In diesem Fall fürchtet Laumann ein "europa- und außenpolitisch unberechenbares Deutschland". Zuvor hatte Merkel die Sozialdemokraten mit dem Vorwurf empört, dass die SPD europapolitisch "total unzuverlässig" sei.
