Protest gegen Gipfeltreffen in Elmau G7-Gegner blockieren Bundesstraße und Bahnstrecke
GARMISCH-PARTENKIRCHEN · Das Wetter, die Polizei und die Justiz haben es den G7-Gegnern am Samstag nicht leicht gemacht. Am Sonntag nahmen sie neue Anläufe, um gegen das Gipfeltreffen auf Schloss Elmau zu protestieren.
Mit mehreren Sitzblockaden und Demonstrationen haben G7-Gegner in Garmisch-Partenkirchen gegen das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs protestiert. Mehr als 300 Aktivisten starten am Sonntagmittag von ihrem Protestcamp zu einer Demonstration.
In Schloss Elmau, etwa zehn Kilometer Luftlinie von Garmisch-Partenkirchen entfernt, begann am frühen Nachmittag der G7-Gipfel großer Industrienationen. Der Tagungsort ist weiträumig abgesperrt, mehr als 20.000 Polizisten sind in Südbayern im Einsatz.
Eine ursprünglich genehmigte Mini-Demonstration von 50 Gipfelgegnern nahe Schloss Elmau wurde aus Sicherheitsgründen untersagt. Das entschied am Samstagabend der Bayerische Verwaltungsgerichtshof.
Rund 50 Aktivisten ließen sich am Mittag auf der Bundesstraße 2 Richtung Elmau nieder. Die Polizei forderte sie vergeblich auf, die Fahrbahn freiwillig zu räumen. Anschließend wurden die Demonstranten weggetragen oder weggeführt und in Gewahrsam genommen.
Am Ortsausgang Richtung Mittenwald blockierten zur selben Zeit etwa zehn Menschen die B2. Unweit davon entfernt wurden nach Angaben der Polizei gegen 12.15 Uhr etwa 20 Aktivisten von der Straße weggetragen. Die Aktion habe etwa 20 Minuten gedauert.
Bereits am Morgen hatten G7-Gegner das erste Mal die Bundesstraße 2 blockiert. Die Polizei beendete die etwa einstündige Blockade und trug einige G7-Gegner weg. In Oberau kurz vor Garmisch versuchten am Morgen rund 60 Aktivisten nach Angaben der Bundespolizei die Bahngleise zu blockieren. "Die Blockade konnte von Einsatzkräften der Bundespolizei verhindert werden", teilten die Beamten mit.
Mehr als 300 Demonstranten zogen am Mittag durch Garmisch. Bei der Polizei hieß es, sie wollten zum sogenannten Abrams-Komplex, einer früheren Einrichtung der US-amerikanischen Streitkräfte. Dort sind während des Gipfels die Justiz und Ermittler untergebracht; in Containern sind rund 200 Plätze für Festnahmen und Gewahrsam eingerichtet.
Mehrere G7-Gegner wurden nach Angaben des Aktionsbündnisses bei der gewaltsamen Auseinandersetzung mit der Polizei am Samstag verletzt. Bei den Protesten in Garmisch-Partenkirchen hatte es vereinzelte Zwischenfälle gegeben. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Acht Polizisten seien verletzt worden, es sei zu Augenreizungen und Prellungen gekommen, ein Beamter liege noch im Krankenhaus.