Kommentar zur neuen Strategie gegen Einbrecher Gemeinsamer Kampf

Meinung | Bonn · Bei Einbrüchen ist der materielle Schaden oft überschaubar, doch das Gefühl der Menschen, sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu fühlen, ist viel gravierender.

 Nach einem Einbruch ist nichts mehr wie vorher.

Nach einem Einbruch ist nichts mehr wie vorher.

Foto: dpa

Es gibt vergleichsweise wenige Fälle, bei denen Einbrecher tatsächlich dingfest gemacht werden können. Am Freitagnachmittag zum Beispiel meldete eine aufmerksame Anwohnerin in Pützchen der Polizei, dass sich ein Mann in einem Haus zu schaffen mache. Mehrere Beamte eilten zum Tatort und konnten den Mann festnehmen. Der Normalfall ist das leider nicht.

Viel zu oft steigen Täter in Sekundenschnelle ein, nehmen Wertgegenstände mit und sind kurz darauf, ohne großes Aufsehen zu erregen, wieder weg. Oft ist der materielle Schaden überschaubar, doch das Gefühl der Menschen, sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu fühlen, ist viel gravierender. Insofern ist es gut und richtig, mehr Anstrengungen als bisher zu unternehmen, Täter zu fangen – auch und vor allem mit gemeinsamen Aktionen von Ordnungsbehörden dies- und jenseits der im offenen Europa kaum noch existierenden Grenzen.

Wenn der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger in den vergangenen Monaten über Einbruchsprävention sprach, konnten Beobachter zuweilen den Eindruck gewinnen, dass der Schutz vor Einbrüchen vor allem erste Bürgerpflicht sei. Klar, Fenster und Türen besser zu sichern und als Anwohner ein aufmerksames Auge auf das Nachbargrundstück zu richten, all das ist sinnvoll und richtig. Mit der Aachener Erklärung haben Jäger sowie seine Kollegen aus Mainz, Hannover, Berlin, Den Haag und Brüssel aber gestern nun deutlich gemacht, dass sie den gemeinsamen Kampf gegen die Einbrecherbanden ernster nehmen als bisher. Gut so.

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