Bundeswehr Hellmut Königshaus hält Truppe für überlastet

BERLIN · Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus hält die Bundeswehr durch die Auslandseinsätze und die laufende Strukturreform für überlastet. Bei der Vorstellung seines Jahresberichts beklagte er gestern Personalengpässe und einen über die Jahre angewachsenen Investitionsstau bei Infrastruktur, Ausstattung und Bewaffnung der Streitkräfte.

"In vielen Bereichen ist die Grenze der Belastbarkeit erreicht, vielfach sogar überschritten", erklärte Königshaus. Er begrüßte die Offensive von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für eine familienfreundliche Bundeswehr, verlangte aber zusätzliche Haushaltsmittel dafür.

Besorgt zeigte sich der Wehrbeauftragte über sexuelle Belästigungen bei der Bundeswehr. Dem Verteidigungsministerium warf er vor, eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr aus dem Jahr 2011 lange Zeit unter Verschluss gehalten zu haben.

[kein Linktext vorhanden]Danach wurden 55 Prozent der Soldatinnen bereits mindestens einmal sexuell belästigt. Königshaus beklagte, dass sich viele Frauen aus Angst vor persönlichen Nachteilen nicht trauten, Übergriffe zu melden.

Von der Leyen bekräftigte ihre Pläne und betonte, für wie wichtig sie eine hochmoderne Ausstattung der Bundeswehr halte.

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