Britische Premierministerin Liz Truss Im freien Fall

London · „In Liz we Truss“: Mit diesem Motto warb die britische Premierministerin Liz Truss bei Parteimitgliedern für ihren neoliberalen Kurs. Davon ist nach dieser Woche nichts übrig geblieben. Sie muss gehen. Die Frage ist nur, wann. Doch wie geht es jetzt weiter?

 Die britische Premierministerin Liz Truss beim Verlassen der Downing Street in London.

Die britische Premierministerin Liz Truss beim Verlassen der Downing Street in London.

Foto: dpa/Frank Augstein

Als Liz Truss zu später Stunde im Parlament erschien, war ihr Grinsen steif, ihr Blick starr nach vorn gerichtet. Zuvor wollte sie offenbar hauptsächlich eines tun: nichts. Denn die 47-Jährige fiel bei einer Sitzung im Westminster am Montagabend insbesondere durch ihre Abwesenheit auf. Durch den neuen Finanzminister Jeremy Hunt entmachtet und von konservativen Abgeordneten öffentlich zum Rücktritt aufgefordert, bezeichnete sie die sonst regierungsfreundliche Zeitungen „The Sun“ gestern als „Geister-Premierministerin“. Sie sei noch „im Amt, aber ohne Macht“, schrieb die „Daily Mail“.