Prozess im US-Bundesstaat Utah Jugendliche zerstörten Naturpark und stellten Film ins Internet

WASHINGTON · Sie sind in 20 Millionen Jahren durch das ewige Zusammenspiel von Wind, Wasser und Sonne entstanden - die seltenen "Goblins". Die Gesteinsformationen im gleichnamigen Naturpark im US-Bundesstaat Utah sehen dank Erosion wie große Pilze oder Kobolde aus. Zwei ehemalige Pfadfinder müssen sich nun vor Gericht verantworten, weil sie einen dieser alten Brocken mutwillig zerstört haben.

 Ein "Goblin" in dem Naturpark im US-Bundesstaat Utah.

Ein "Goblin" in dem Naturpark im US-Bundesstaat Utah.

Es sei ein Fall von "Geo-Vandalismus" sagt die Staatsanwaltschaft. Sie will die Übeltäter bestraft sehen.

Für David Benjamin Hall (42) und Glenn Tuck Taylor (45) begann es wie ein Dummer-Jungen-Streich. Die beiden waren im vergangenen Oktober zusammen mit einem Trupp Kinder im "Goblin Valley State Park" unterwegs, als sie der Hafer stach. Hall filmte Taylor mit der Handykamera, als der wie ein Halbstarker den steinernen Klotz von seinem Sockel stemmte. Bis er abbrach und in die Tiefe rollte. Nichts davon wäre wohl bekannt geworden, hätten die Naturschutzfrevler ihre Taten nicht ins Internet gestellt; inklusive Jubelgeschrei: "Wir haben einen neuen Goblin Park geschaffen!".

Binnen weniger Stunden setzte ein Proteststurm über die sozialen Netzwerke ein. Die Verwaltung des Parks kündigte eine Strafanzeige an. Die Boy Scouts setzten den Abrissbirnen den Stuhl vor die Tür.

Hall und Taylor versuchten sich an einer dubiosen Erklärung: Der Fels, der seit Urzeiten niemandem weh getan hat, hätte ein Kind erschlagen können, sagten sie. Die Justiz in Emery County sieht das anders. Theoretisch drohten Hall und Taylor laut "Salt Lake Tribune" fünf Jahre Haft. Doch noch ist das Urteil nicht in Stein gemeißelt. Wenn sie Glück haben, kommen sie mit bis zu 5000 Dollar Geldbuße davon. Der Prozess beginnt am 18. März.

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