Kommentar Karrierechancen von Frauen - Chefinnen

Die Frauenquote kommt. Und dabei wird es nicht in erster Linie um die Gleichstellung von Männern und Frauen in Spitzenpositionen gehen. Auch die Diskussion über die längst vorhandene, zumindest gleichwertige Qualifikation weiblicher Bewerberinnen für Topjobs ist überflüssig. Es gibt sie.

Das entscheidende Argument für die Quote ist die Unterschiedlichkeit der herrschenden Gesetzeslage in den Mitgliedstaaten. In fünf Ländern gibt es solche Quoten bereits. Weitere fünf wollen sie erlassen, warten aber eine europäische Regelung ab. Somit haben grenzüberschreitend tätige Unternehmen immer wieder Probleme, weil sie nicht wissen, nach welchen Vorgaben sie sich eigentlich richten sollen.

Da machte eine Harmonisierung Sinn, die der Justizkommissarin als zweiter Frau der Kommission hinter Präsident José Manuel Barroso natürlich gelegen kommt. Dabei gehört das Thema eigentlich in das Binnenmarkt-Ressort, wo die Schranken und Hindernisses zwischen den Ländern beseitigt werden.

Auch wenn es schwer fällt sich vorzustellen, wie eine solche Vorschrift künftig sanktioniert werden soll, eine Quote wird rechtliche Sicherheit schaffen. Von der notwendigen Gleichstellung ganz zu schweigen.

Allerdings bedarf es viel Feingefühls, um diese Quote auch praktikabel und plausibel zu machen. Denn es wird natürlich nicht reichen, wenn ein paar Aufsichts- oder Vorstandsposten in weibliche Hände kommen. Und es steht zu befürchten, dass bei der Umsetzung da noch manch ein juristisch überzogener Unfug Einzug hält, der am Ende weder den Frauen noch den Männern nutzt.

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