Kommentar zur Sommer-Pressekonferenz von Olaf Scholz Keine Schonzeit

Meinung | Bonn · Bundeskanzler Olaf Scholz hält an der Tradition Merkels fest und stellt sich bei der Sommer-Pressekonferenzen kritischen Fragen. Scholz regiere souverän, findet Holger Möhle in seinem Kommentar, doch eine Schwachstelle gebe es.

     Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht in der Bundespressekonferenz während der Sommer-Pressekonferenz über Themen der Innen-und Außenpolitik.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht in der Bundespressekonferenz während der Sommer-Pressekonferenz über Themen der Innen-und Außenpolitik.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Es ist das erste Jahr von Olaf Scholz im Stahlbad Bundeskanzleramt. Es gibt in diesem Amt, das kein Job ist, sondern der schwerste Posten des Landes, keine Probezeit, keine Einarbeitungszeit, keine 100-Tage-Frist. Es gilt vom ersten Tag an – volle Verfügbarkeit, volle Erreichbarkeit, volle Verantwortung. Es hat Scholz gleich voll erwischt. Corona hat er übernommen. Und er wird es als Thema auch nicht mehr los. Die Klimakrise wird er auch nicht mehr los. Und schließlich noch der Krieg in der Ukraine, der Scholz und seine gesamte Ampel-Regierung zwingt, von alten Gewissheiten, alten Lieferketten, von Gas und Öl aus Russland zu lassen – und die Energiewende noch schneller zu wollen und zu organisieren als geplant.