Kritik und Zustimmung für Merkels Äußerungen zu Eurobonds

Berlin · Mit ihren jüngsten Äußerungen zu einer gemeinschaftlichen europäischen Schuldenhaftung stößt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Kritik und Zustimmung.

Merkel hatte am Dienstagabend vor der FDP-Bundestagsfraktion gesagt, Eurobonds als Instrument einer gemeinschaftlichen Haftung für Schulden von EU-Ländern werde es nicht geben, "solange ich am Leben bin". Dies wurde der Nachrichtenagentur dpa aus Teilnehmerkreisen bestätigt.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin kritisierte die Aussagen als überzogen. "Frau Merkel ist noch ein Jahr im Amt, da muss sie gar nicht in so weiten Perspektiven denken", sagte Trittin am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Außerdem lägen schon heute Staatsanleihen von Krisenländern in der Größenordnung von 300 Milliarden Euro bei der Europäischen Zentralbank. "Gemeinschaftliche Haftung gibt es schon, obwohl Frau Merkel sichtbar noch lebt. Deshalb sollte man sich solche dummen Sätze eher sparen", sagte der Grünen-Politiker.

Die FDP steht bei dem Thema hinter der Kanzlerin. "Und sie hat auch unsere volle Unterstützung", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Wissing am Mittwoch im Südwestrundfunk. "Es darf nicht sein, dass deutsche Steuerzahler für die Schulden anderer Länder gerade stehen. Wenn es dazu kommen würde, wäre die Akzeptanz Europas auf Dauer beendet."

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