Bundeskanzlerin und spanischer Ministerpräsident Merkel und Rajoy auf dem Jakobsweg

Santiago de Compostela · Die EU startet auf einem Sondergipfel am Samstag einen neuen Versuch, sich auf die Besetzung von Spitzenposten zu verständigen. Knapp eine Woche vorher kommt Bundeskanzlerin Merkel mit Spaniens Regierungschef Rajoy zusammen. Dabei dürfte es um Absprachen für den Gipfel gehen.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy auf dem Jakobsweg. Foto: Lavandeira Jr

Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy auf dem Jakobsweg. Foto: Lavandeira Jr

Foto: DPA

Knapp eine Woche vor einem EU-Sondergipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Wanderung mit dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy auf dem Jakobsweg unternommen. Der Spaziergang auf einem etwa fünf Kilometer langen Teilstück der Pilgerroute bildete am Sonntag den Auftakt zu einem zweitägigen Arbeitstreffen der beiden Regierungschefs im Nordwesten Spaniens.

Bei den Gesprächen im Wallfahrtsort Santiago de Compostela, der Geburtsstadt Rajoys, dürfte es um Absprachen für den EU-Gipfel am kommenden Samstag gehen. Dann wollen die Staats- und Regierungschefs der EU einen neuen Versuch unternehmen, sich auf die Besetzung von Spitzenposten in der Europäischen Union zu verständigen.

Spanien hofft darauf, dass der Madrider Wirtschaftsminister Luis de Guindos neuer Vorsitzender der Eurogruppe wird. Der Minister gilt als der Architekt der Bankensanierung in Spanien, für die Madrid von der EU Hilfskredite in Höhe von etwa 41 Milliarden Euro in Anspruch nahm. Allerdings hat Spanien nicht offiziell den Antrag gestellt, dass De Guindos der Nachfolger des Niederländers Jeroen Dijsselbloem wird. Madrid tritt auch dafür ein, dass der frühere Umwelt- und Agrarminister Miguel Arias Cañete der neuen EU-Kommission angehört und in dem Gremium ein wichtiges Ressort erhält.

Am Vortag des Treffens von Merkel und Rajoy hatte der spanische Oppositionsführer Pedro Sánchez in Santiago einen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik der EU gefordert. Der Sozialist plädierte zur Belebung der Wirtschaft für eine Abwertung des Euro. Außerdem verlangte er Sonderprogramme der EU für Staaten mit einer Arbeitslosenquote von über 15 Prozent. "Merkel und Rajoy haben wenig zu feiern, aber viel zu korrigieren", meinte Sánchez.

Merkel wollte am Montag, dem Schlusstag ihres knapp zweitägigen Besuchs in Santiago, mit Rajoy zu einem Arbeitsgespräch zusammenkommen und gemeinsam die Kathedrale der Stadt besuchen. Das Gotteshaus ist das Ziel des Jakobswegs und eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten der Katholiken.

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