Kommentar zum Muezzinruf in Köln Plumpes Mittel

Meinung · Die Entscheidung in Köln zum Muezzinruf in Ehrenfeld trifft im Land auf vorsichtige Zustimmung. Doch der Vergleich mit dem Läuten der Glocken der christlichen Kirchen taugt wenig, erklärt Dorothee Krings in ihrem Kommentar.

 Die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld leuchtet in der Abenddämmerung von innen.

Die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld leuchtet in der Abenddämmerung von innen.

Foto: dpa/Christoph Driessen

Nun könnte also ab 14. Oktober an der Kölner Zentralmoschee ein Muezzin über Lautsprecher zum Gebet rufen. Einen Antrag der Türkisch-Islamischen Union Ditib will die Stadt bald positiv bescheiden. Sie vollzieht damit, was sie selbst in die Wege geleitet hat. Damals verwies man auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung. Während in christlichen Kirchen die Glocken läuten, um zum Gottesdienst zu rufen, seien es in den Moscheen die Rufe des Muezzins. Das klingt nach Toleranz und Weltoffenheit. Doch gerade in Köln zeigen sich auch die Schwierigkeiten. Denn ausgerechnet die wegen ihrer Nähe zur Türkei umstrittene Ditib wird nun wohl als Erste öffentlich rufen.