Rebellenführer Ntaganda an Den Haager Weltstrafgericht überstellt

Den Haag · Den Haag (dpa) \x{2013} Der kongolesische Rebellenanführer Bosco Ntaganda ist an den Internationalen Strafgerichtshofes (IStGh) in Den Haag überstellt worden. Der IStGh teilte in der Nacht zum Samstag mit, er sei im Haftzentrum des Gerichts angekommen. Am Dienstag soll der 40-Jährige den Richtern vorgeführt werden. Ntaganda werden Kriegsverbrechen während des Bürgerkriegs im Kongo vorgeworfen. Unter anderem wird er für den Einsatz von Kindersoldaten, Mord und sexuelle Versklavung junger Mädchen verantwortlich gemacht.

 Der als "Terminator" bekannte kongolesische Rebellenchef und mutmaßliche Kriegsverbrecher Bosco Ntaganda ist ans Weltstrafgericht in Den Haag überstellt worden. Foto: Alain Wandimoyi/Archiv

Der als "Terminator" bekannte kongolesische Rebellenchef und mutmaßliche Kriegsverbrecher Bosco Ntaganda ist ans Weltstrafgericht in Den Haag überstellt worden. Foto: Alain Wandimoyi/Archiv

Foto: DPA

Der langgesuchte Rebellenführer mit dem Beinamen "Terminator" hatte sich am Montag in der US-Botschaft in der ruandischen Hauptstadt Kigali gestellt und um seine Auslieferung nach Den Haag gebeten. Beobachter glauben, dass dies ein Verzweiflungsakt des Rebellenchefs war, nachdem seine Kämpfer zuletzt schwere Verluste erlitten hatten. Es ist das erste Mal, dass sich ein Verdächtiger freiwillig dem Internationalen Strafgerichtshof stellt.

Der Weltsicherheitsrat und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßten die Überstellung Ntagandas. Man werte dies als positiven Schritt sowohl für die internationale Strafjustiz als auch in Richtung der Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit im Osten der Demokratischen Republik Kongo, hieß es in einer am Freitagabend in New York veröffentlichten Mitteilung des obersten UN-Gremiums. Ban zeigte sich nach Angaben seines Sprechers überzeugt, dass die Überstellung Ntagandas den Kampf gegen die Straflosigkeit in der Region voranbringen wird.

IStGh-Chefanklägerin Fatou Bensouda sprach von einem guten "Tag für die Opfer im Kongo und für die internationale Gerechtigkeit."

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Vorwürfe gegen Ntaganda

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