Nordrhein-Westfalen Rechtsextreme Gewalt nimmt zu

DÜSSELDORF · Die Zahl der rechtsextremen Gewaltdelikte in Nordrhein-Westfalen hat im Vorjahr überdurchschnittlich um fast 23 Prozent auf 190 Gewalttaten zugenommen - bundesweit betrug der Anstieg nur drei Prozent. Innenminister Ralf Jäger (SPD) relativierte aber den Anstieg: 2011 liege NRW wieder auf dem Niveau von 2008 mit 186 Gewalttaten der Neonazis. 2010 hatte es 155 rechtsextreme Gewalttaten in NRW gegeben.

In der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Verena Schäffer verwies Jäger darauf, dass 2011 landesweit 3015 rechtsextreme Straftaten in NRW verübt wurden. Dabei kam es zu 293 Sachbeschädigungen, 318 Fällen von Volksverhetzung und 169 Körperverletzungen.

Das Innenministerium führt den Anstieg bei den registrierten Gewalttaten der Rechtsextremen 2011 auch darauf zurück, dass die Polizei bei rechten Demonstrationen härter durchgreift und mehr Anzeigen schreibt. Im bundesweiten Vergleich rangiert NRW bei der Zahl rechtsextremer Gewalttaten im unteren Drittel der Länder.

Hochburgen gewaltbereiter Neonazis mit hohem Mobilisierungsgrad sind die Städte Aachen, Dortmund, Hagen, Hamm, Siegen und Wuppertal. Insgesamt wurden 2011 in NRW 156 rechtsextreme Tatverdächtige festgenommen.

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