Deutscher Akademische Austauschdienst Resolution gegen Kürzungspläne

BONN · Am Mittwoch will das Bundeskabinett den Haushaltsentwurf 2014 von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) beschließen. Das heißt aber noch lange nicht, dass er so in die Tat umgesetzt wird. Denn zuvor steht der Gang durch Plenum und Ausschüsse des Bundestages an. Dabei ist viel möglich - sowohl die Rücknahme von Kürzungsvorschlägen als auch deren Verschärfung, zumal sich durch die Bundestagswahl die Mehrheitsverhältnisse ändern können.

 Der DAAD an der Kennedyallee in Godesberg.

Der DAAD an der Kennedyallee in Godesberg.

Foto: Volker Lannert

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) will solange aber nicht warten. So beschloss die Mitgliederversammlung gestern eine Resolution gegen die vom Auswärtigen Amt angekündigten Kürzungen bei den Zuwendungen für ausländische Studenten und Wissenschaftler. DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel sprach von einem "falschen Zeichen". Während der Bedarf an international ausgebildeten Fach- und Führungskräften steige, die internationale Konkurrenz wachse und es im Zeichen des demografischen Wandels schwieriger werde, Nachwuchswissenschaftler zu gewinnen, kürze die Regierung die Mittel.

Der sogenannte Stipendientitel soll laut DAAD um bis zu einem Drittel gegenüber dem diesjährigen Haushaltsplan gekürzt werden. Von 18 Millionen Euro ist die Rede. Konkrete Folge wäre, dass 1000 Jahresstipendien weniger vergeben werden könnten (2012 waren es 18.376), dass Vereinbarungen mit ausländischen Regierungen über gemeinsam finanzierte Stipendienprogramme gekündigt werden müssten und dass der DAAD den Hochschulen weniger Geld zur Betreuung ihrer ausländischen Studenten bereitstellen könnte, wie es hieß.

"Ein Land wie Deutschland, das ganz wesentlich von seiner Innovationskraft lebt, wird sich im globalen Wettbewerb nur behaupten, wenn es den internationalen akademischen Austausch intensiviert", heißt es in der Resolution. Daher appelliere der DAAD an Bundesregierung und Bundestag, die geplanten Kürzungen wieder zurückzunehmen.

Wie gut die Chancen dafür stehen, ist natürlich noch unklar. Das Auswärtige Amt teilte dem General-Anzeiger am Abend aber mit, sein Ziel sei es, "das Stipendienprogramm des DAAD auch 2014 in bisheriger Höhe zu halten". Außenminister Guido Westerwelle (FDP) werde sich "mit allem Nachdruck dafür einsetzen, dass es in der nächsten Legislaturperiode erneut Sondermittel für Bildung und Forschung geben wird und auch dem DAAD für sein Stipendienprogramm zur Verfügung gestellt werden können".

Ob sich der DAAD damit zufrieden gibt? In Bonn arbeiten gut 500 Mitarbeiter, weltweit sind mehr als 800 für den DAAD tätig, der laut eigenen Angaben "als Mittlerorganisation der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik in aller Welt für Kontinuität und Verlässlichkeit seiner Förderangebote geschätzt wird" und eben jenes jetzt in Gefahr sieht.

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