Drohnen über dem Kreml Zittern auf dem Roten Platz

Moskau · Nach den Drohnen-Einschlägen im Kreml macht Moskau die USA verantwortlich, Kiew und der Westen verdächtigen die Russen selbst. Experten aber diskutieren über Löcher in der Moskauer Luftabwehr, die Wladimir Putin selbst gefährlich werden könnten.

Ein Flugverbotsschild für Drohnen hängt auf dem Roten Platz.

Ein Flugverbotsschild für Drohnen hängt auf dem Roten Platz.

Foto: dpa/Alexander Zemlianichenko

Es waren zwei Volltreffer. Die beiden Kamikaze-Drohnen, die in der Nacht auf Mittwoch den Kreml angriffen, explodierten beide auf der Kuppel des Senatspalastes – im Abstand von nur wenigen Metern. „Wie der Einschlag einer Kugel in einer Kopekenmünze“, schreibt die BBC. Das offizielle Moskau spricht von einem Anschlag auf Wladimir Putin. Viele Fachleute aber glauben, der Doppeltreffer auf dem Dach, bei dem auch die weißblaurote Präsidentenstandarte touchiert wurde, habe vor allem psychologisch gesessen. Es wird diskutiert, ob die Ukrainer mit den zwei eher schwachen Explosionen den Kreml innerhalb seiner eigenen Mauern trollen wollten. Oder ob Russlands Staatsmacht selbst den Luftangriff organisierte, um das nur mäßig interessierte Volk neu für Putins Ukraine-Feldzug zu motivieren.