Kirche in Bonn So erlebt eine Bonner Pfarrgemeinde eine Zeit des Wandels

Analyse · Urplötzlich ging in der Bonner Stiftspfarre die Angst vor dem Verkauf der Kirche um. Auf die Gemeinde wirkte die Nachricht wie ein Weckruf. Denn zur Disposition stand plötzlich der Leuchtturm eines ganzen Viertels, in dem sich vieles verändert hat – allerdings längst nicht alles.

   Die Stiftskirche bei Nacht:   Über die Beleuchtung nach Mitternacht beklagte sich ein Anwohner. Wenig später wurden Überlegungen der Organisation Agiamondo bekannt, das Areal zu übernehmen 

Die Stiftskirche bei Nacht: Über die Beleuchtung nach Mitternacht beklagte sich ein Anwohner. Wenig später wurden Überlegungen der Organisation Agiamondo bekannt, das Areal zu übernehmen 

Foto: Stefan Knopp

Menetekel, geheimnisvolle Vorzeichen drohenden Unheils, kennt man gemeinhin aus der Bibel. Manchmal allerdings schlummern sie auch im städtischen Ratsinformationssystem, wie zumindest die Bonner Stiftspfarre erfahren musste. Unter der Ordnungsnummer 221212 tauchte im Juni in den Ratsvorlagen ein Bürgerantrag auf mit der Forderung, die Kirche mit Rücksicht auf Nachbarschaft und Energieeinsparung ab Mitternacht nicht mehr zu beleuchten. Parallel lief in der Pfarrei bereits ein moderierter Diskussionsprozess um die generelle Zukunft der Gemeinde. Just in diesen platzte sodann im November die Nachricht über Gedankenspiele der katholischen Austauschorganisation Agiamondo.