"Spiegel": Zweifel an Sicherheit von Atom-Rücklagen

Berlin · Zweifel an den Milliarden-Rücklagen der Atomkonzerne: In zwei bisher unveröffentlichten Gutachten für die Bundesregierung wird laut "Spiegel" gewarnt, dass die Rückstellungen der Energiekonzerne nicht ausreichend sicher seien, um den Rückbau der AKW und die Endlagerung des Atommülls zu bezahlen.

 Im Zwischenlager Lubmin wird ein Dampferzeuger aus dem stillgelegten AKW Obrigheim zerlegt. Foto: Stefan Sauer/Archiv

Im Zwischenlager Lubmin wird ein Dampferzeuger aus dem stillgelegten AKW Obrigheim zerlegt. Foto: Stefan Sauer/Archiv

Foto: DPA

Die Unternehmen haben insgesamt 35,8 Milliarden Euro an Rückstellungen zur Abwicklung des Atomkraftzeitalters gebildet. Das letzte AKW soll spätestens 2022 abgeschaltet werden.

Wie das Hamburger Magazin in seiner neuen Ausgabe schreibt, bekommt der Bund von den Konzernen noch nicht einmal genug Informationen über deren Bilanzen, um zu beurteilen, ob die Summen wirklich sicher angelegt sind: "Ob die Gelder später für die Stilllegung und Endlagerung sicher zur Verfügung stehen, ist anhand dieser Angaben nicht möglich", heißt es in einem Gutachten der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit aus Köln.

Auch könne der Bund, so urteilen die Experten, bei einer Konzernpleite nicht einfach auf die Gelder zugreifen. So warnen die Juristen im Gutachten für das Umweltministerium, verbleibendes Kapital würde im Insolvenzfall ins haftende Unternehmensvermögen fallen, "mit der Folge, dass andere Gläubiger darauf zugreifen könnten". Ihr Fazit: "Die Kosten, die im Wege der Entsorgung und Stilllegung anfallen würden, müsste dann der Bund tragen."

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BUND zu AKW-Rückbau

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