1500 Stellen von Fachkräften bedroht Sprach-Kitas in NRW droht das Aus

Düsseldorf · Der Bund hat das Ende der Projektförderung für das Programm „Sprach-Kita“ angekündigt. Etwa 1500 Stellen von Fachkräften in Kitas sind in NRW bedroht. Viele sehen das Land in der Pflicht.

 Kinder-Rucksäcke hängen in einer Kita.

Kinder-Rucksäcke hängen in einer Kita.

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Durch das Sprachförderprogramm „Sprach-Kita“, das zum Jahresende – also mitten in diessem Kita-Jahr – auslaufen soll, werden nach Angaben des Landesfamilienministeriums derzeit rund 1500 Kindergärten in NRW unterstützt. Das bedeutet: „In Nordrhein-Westfalen sind 1500 Sprachförderkräfte sowie zirka 100 Fachberatungsstellen zur Sprachbildung betroffen und würden mit Einstellung des Programms entsprechend wegfallen“, heißt es aus dem Familienministerium. Das geplante Ende der Projektförderung hat der Bund angekündigt. Eigentlich sei sie immer als befristet geplant gewesen – für die Kindergärten sind grundsätzlich nunmal die Bundesländer selbst zuständig. Vertretungen von Eltern und Kitas sowie politische Akteure in NRW sind sauer über die Entscheidung des Bundes. „Wir sind sehr enttäuscht, dass gerade die Gelder gestrichen werden, die für Chancengleichheit sorgen“, sagt Daniela Heimann vom Landeselternbeirat der Kitas im Gespräch mit unsere Redaktion. Schließlich fließt das Geld aus dem Sprach-Kita-Programm seit 2016 gerade an jene Standorte, an denen es besonders viele Kinder mit einem Bedarf an Sprachförderung gibt – zum Beispiel, weil ihre Muttersprache nicht Deutsch ist. „Sollte das wegfallen, wäre es fatal. Wir fordern, dass das Programm auf irgendeine Weise weitergeführt wird“, sagt Heimann. Sei es mit Bundes- oder mit Landesmitteln: „Woher das Geld kommt, ist den Familien egal.“