Tote und Verletzte bei Studentenprotesten in Venezuela

Caracas · Bei Protesten gegen Venezuelas Links-Regierung sind in der Hauptstadt Caracas drei Menschen erschossen worden. Landesweit wurden zudem 66 Menschen bei Protestaktionen tausender Oppositioneller verletzt.

 Ein Demonstrant wirft einen Molotowcocktail. Foto: Miguel Gutiérrez

Ein Demonstrant wirft einen Molotowcocktail. Foto: Miguel Gutiérrez

Foto: DPA

Es gab Dutzende Festnahmen. Der sozialistische Staatschef Nicolás Maduro warf "faschistischen Gruppen" vor, sie wollten die Regierung stürzen. Die Opposition machte dagegen für die Auseinandersetzungen die Regierung verantwortlich und sprach von einem Hinterhalt.

Der oppositionelle Oberbürgermeister von Caracas, Antonio Ledezma, erklärte, die Situation sei erst nach Ende der Protestaktion eskaliert. "Der Marsch hat friedlich begonnen und ist auch friedlich zu Ende gegangen. Als wir uns zurückgezogen hatten, wurde der Marsch Opfer eines Hinterhaltes. Alle in Venezuela wissen, wer die Gewalttätigen im Land sind", sagte Ledezma mit Blick auf die Unterstützer der Links-Regierung.

Staatschef Maduro sah dagegen ganz andere Gruppen hinter den gewalttätigen Aktionen. "Es gib eine faschistische Gruppe, die die öffentlichen Freiheiten und die Demokratie nutzt, (...), um sich darauf vorzubereiten, die Regierung gewaltsam zu stürzen. Ich werde das nicht erlauben", sagte Maduro, der im vorigen Jahr die Nachfolge des im März 2013 gestorbenen Präsidenten Hugo Chávez antrat.

Ein Gericht erließ am Donnerstag Haftbefehl gegen den Oppositionspolitiker Leopoldo López wegen Anstiftung zur Gewalt. Der Sprecher der Oppositionspartei "Voluntad Popular", Carlos Vecchio, sagte, López sei in seinem Haus und werde im Land bleiben, um den Vorwürfen entgegenzutreten. "Wir haben keine Angst und López noch viel weniger", betonte Vecchio bei einer Pressekonferenz.

Die Demonstrationen richten sich unter anderem gegen die schlechte Wirtschafts- und Sicherheitslage im Land. Das ölreiche Venezuela kämpft mit einer extremen hohen Inflationsrate, die 2013 bei 56,3 Prozent lag. Viele Produkte des alltäglichen Lebens sind knapp und teuer, wofür die Regierung Spekulanten verantwortlich macht. Venezuela weist zudem eine der weltweit höchsten Mordraten aus. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OVV starben 2013 fast 24 800 Menschen eines gewaltsamen Todes.

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