Porträt Antonio Guterres UN-Generalsekretär erhält Karlspreis

Genf · Der Portugiese António Guterres erhält am Donnerstag in Aachen den Karlspreis. Ein Porträt des 70-jährigen UN-Generalsekretärs:

 UN Secretary General Antonio Guterres gives a speech during the opening ceremony of the R20 Regions of Climate Action Austrian World Summit in Vienna, Austria, on May 28, 2019. (Photo by GEORG HOCHMUTH / APA / AFP) / Austria OUT

UN Secretary General Antonio Guterres gives a speech during the opening ceremony of the R20 Regions of Climate Action Austrian World Summit in Vienna, Austria, on May 28, 2019. (Photo by GEORG HOCHMUTH / APA / AFP) / Austria OUT

Foto: AFP

António Guterres trägt ein grün-weißes Hemd, der UN-Generalsekretär posiert auf einem Boot. Im Hintergrund ruht die Südsee. Das Foto des UN-Medienteams, kürzlich auf den Fidschi-Inseln geschossen, vermittelt das Bild eines Mannes, der trotz der globalen Krisenherde den Überblick behält. „Als Generalsekretär muss ich viele Schlachten bestehen”, erklärt der 70-Jährige. Vom schneller werdenden Klimawandel über die vielen Kriege bis hin zum Kampf für die Menschenrechte und gegen die Armut. Immer wieder versichert Guterres, wie unerlässlich der internationale Zusammenhalt ist. Das Bekenntnis des früheren portugiesischen Premierministers zur globalen Kooperation überzeugte auch die Jury des Karlspreises zu Aachen, die den studierten Elektroingenieur an diesem Donnerstag auszeichnen wird.

Damit wird sein „Einsatz für eine Neubelebung und Festigung der multilateralen Zusammenarbeit“ gewürdigt. Allerdings ist von einer „Neubelebung“ des Multilateralismus, gerade bei den UN, kaum etwas zu spüren. Vielmehr blockieren die Großmächte die Suche nach Lösungen, besonders bei den großen Fragen von Krieg und Frieden. Guterres selbst warnt vor einer „Paralyse“ des UN-Sicherheitsrates. Sein großes Pech: Im selben Monat, im Januar 2017, in dem er als UN-Generalsekretär in New York antrat, zog UN-Feind Donald Trump ins Weiße Haus ein. Seitdem muss sich Guterres mit Trump herumschlagen.

Bislang vermeidet der gewiefte Politikveteran Guterres jeden öffentlichen Schlagabtausch mit Trump. Auch mit anderen Schwergewichten der UN, wie Russland unter Präsident Wladimir Putin, legt sich der frühere UN-Hochkommissar für Flüchtlinge nicht an. „Die USA schaden der Arbeitsfähigkeit der UN durch die von ihr durchgesetzten Sparmaßnahmen im UN-Haushalt, und Russland und China betreiben eine reine Großmachtpolitik”, kritisiert UN-Experte Helmut Vogler, „Guterres müsste sich viel entschiedener dagegen wehren und klare Positionen beziehen.”

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