Urteilsbegründung des Supreme Court durchgestochen Oberstes Gericht der USA könnte Abtreibungen deutlich einschränken

Washington · Schränkt das oberste Gericht der USA für Millionen Frauen den legalen Zugang zu Abtreibungen ein? Der an die Öffentlichkeit durchgestochene Entwurf einer Urteilsbegründung deutet darauf hin.

 Vor dem Obersten Gerichtshof in Washington demonstrieren Menschen wegen der möglichen Kippung des Grundsatzurteils zu Abtreibungen.

Vor dem Obersten Gerichtshof in Washington demonstrieren Menschen wegen der möglichen Kippung des Grundsatzurteils zu Abtreibungen.

Foto: dpa/Alex Brandon

Chefrichter John Roberts ist empört. In einer offiziellen Stellungnahme bestätigt der Vorsitzende des neunköpfigen Richterkollegiums am Supreme Court die Echtheit des Entwurfs einer Begründung in einem noch nicht gesprochenen Grundsatzurteil zur Abtreibung. „Wenn dieser Vertrauensbruch im Gericht darauf ausgerichtet war, die Integrität unserer Arbeit zu unterminieren, wird das nicht gelungen“, versicherte der von George W. Bush berufene Roberts. Roberts betont, der an „Politico“ durchgestochene Entwurf reflektiere „nicht die Entscheidung des Gerichts oder die endgültige Position eines Mitglieds zu den anstehenden Themen des Falls“. Das Online-Portal hatte unter Berufung auf den 95 Seiten starken Entwurfs aus der Feder des konservativen Richters Samuel Alito berichtet, es zeichnete sich in dem anhängigen Fall „Dobbs v. Jackson Women‘s Health Organization“ eine Mehrheit dafür ab, knapp ein halbes Jahrhundert an Rechtssprechung zur Abtreibung über den Haufen zu werfen.