Kommentar zur Zeitumstellung Viele Experten

Meinung | Bonn · An diesem Wochenende werden wieder die Uhren umgestellt. Die Diskussion ist jedes mal groß, bald soll die Umstellung abgeschafft werden. Zufrieden werden auch dann nicht alle sein, kommentiert GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

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Die Zahl der kompetenten Experten ist groß, wenn es um die Zeitumstellung geht. Sie haben Medizin studiert, Pädagogik, Politik oder Jura, aber sie alle eint ihr hohes Wissen in Sachen Zeitumstellung und deren negativen Folgen. Die einen warnen vor Lebensgefahr, volkswirtschaftlichem Niedergang und anderen Unbillen, sollte die Winterzeit sich durchsetzen.

Die anderen halten nichts von der Sommerzeit, weil es auch hier schädliche Einflüsse geben könnte. Die Zeitumstellung insgesamt ist ohnehin durchgefallen, weil die alternde Gesellschaft offenbar mit ein paar Tagen Müdigkeit in Toto nicht mehr umgehen kann. Ist ja auch wirklich nicht schön – auch wenn junge Eltern über solche Schlafdefizite nur müde lächeln.

Wie also kann es der Europäischen Union gelingen, all diese Menschen zufrieden zu stellen, die sich merkwürdigerweise auch noch in Deutschland in besonderer Zahl aufhalten und herumnörgeln.

Sie sollte es gar nicht versuchen. Denn eigentlich ist es ganz einfach. Die älteren erinnern sich noch an die permanente Winterzeit, die soweit ersichtlich keine bleibenden Schäden verursachte. Noch ältere haben vielleicht die Zeitumstellungen während und nach dem Weltkrieg erlebt, als es teilweise Veränderungen um zwei Stunden gab. Die Uhrzeit trifft nun einmal jeden einzelnen ganz individuell. Sie ist also in jedem Einzelfall nie ganz richtig und auch nie ganz falsch. Man wird sich einfach nur neu gewöhnen müssen. Das wird ohne Frage gelingen.

Bis es soweit ist, hören wir den Experten zu. Nicken zustimmend und wundern uns ein wenig, dass Europa und speziell Deutschland keine andere Sorge hat. Um diese könnte man uns beneiden.

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