Wahlen im Iran „Richter Gnadenlos“ ist Irans designierter Präsident

Istanbul · Der Jurist Ebrahim Raisi ist Irans designierter Präsident. Kritiker nennen den erzkonservativen Juristen einen Massenmörder – Amnesty International fordert Ermittlungen gegen ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Raisi strebt indes ein noch höheres Amt an.

 Irans designierter Präsident Raisi: In den ersten Jahren nach der islamischen Revolution machte er sich als Vollstrecker von Todesurteilen einen Namen.

Irans designierter Präsident Raisi: In den ersten Jahren nach der islamischen Revolution machte er sich als Vollstrecker von Todesurteilen einen Namen.

Foto: dpa/Ebrahim Noroozi

Beliebt ist Irans designierter Präsident Ebrahim Raisi bei vielen Landesleuten nicht – aber gefürchtet. Ende der 1980er Jahre sei Raisi als damals junger Jurist von einer iranischen Stadt in die andere geflogen und habe Hinrichtungen angeordnet, erzählen sich ältere Iraner nach Angaben des Iran-Experten Eskandar Sadeghi von der Londoner Goldsmith-Universität. Die Exil-Oppositionsgruppe NCRI nennt Raisi einen „Massenmörder“, und auch Amnesty International fordert Ermittlungen gegen ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die USA haben Raisi mit Sanktionen belegt, was Auftritte des künftigen Präsidenten im Ausland diplomatisch knifflig machen könnte. Doch Raisi, 60, dürfte sich davon nicht beeindrucken lassen. Das Präsidentenamt soll für ihn nur eine Zwischenstation zu noch höheren Weihen sein.