Politik in NRW Wüst: CDU fehlt Profil bei Wirtschaft

DÜSSELDORF · Ex-Generalsekretär will Landesvize werden

Der CDU-Wirtschaftsexperte Hendrik Wüst hat das mangelnde Wirtschaftsprofil seines Landesverbandes kritisiert. Mit den Schwerpunkten Soziales und Umweltschutz habe die Partei ihre wirtschaftliche Kernkompetenz vernachlässigt, sagte Wüst unserer Zeitung. "Die NRW-CDU ist nur glaubwürdig, wenn wir sagen, dass man auch neue Industriegebiete braucht."

Der CDU-Politiker begrüßt die Energiewende, forderte aber klare Aussagen zu den Kosten. In der Schulpolitik warnte Wüst vor einer "Zwangs-Akademisierung" an Schulen. Der vereinbarte Schulfriede sei richtig gewesen. Die CDU müsse aber darauf achten, dass praktisch Begabte gut auf eine Lehre vorbereitet würden.

Wüst kandidiert auf dem Landesparteitag am 30. Juni für den stellvertretenden Landesvorsitz. Er drängte darauf, den konservativen Flügel der NRW-CDU wieder stärker einzubinden. Im Streit um das Betreuungsgeld warnte Wüst davor, Eltern zu diskriminieren, die ihr einjähriges Kind lieber daheim als in der Kita betreuen wollten.

"Der U3-Ausbau ist ganz wichtig", sagte Wüst. "Es ist aber ein Skandal, wenn es die CDU zulässt, dass Eltern, die ihre Kleinkinder nicht so früh in Betreuungseinrichtungen geben wollen, diskriminiert werden."

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