Bundeskartellamt in Bonn 2012 mehr als 300 Millionen Euro an Bußgeldern verhängt

BONN · Das Bundeskartellamt hat im vergangenen Jahr wegen verbotener Wettbewerbsabsprachen Bußgelder in einer Gesamthöhe von rund 303 Millionen Euro verhängt. Das ist die größte Summe seit 2008, wie eine Sprecherin der Wettbewerbsbehörde am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd sagte. Sie bestätigte damit einen Bericht der "Berliner Zeitung".

Die höchsten Bußgelder verhängte das Bundeskartellamt mitinsgesamt 124,5 Millionen Euro gegen die Mitglieder desSchienenkartells, die ihre Verkaufspreise an die Deutsche Bahnabgesprochen hatten. Tief in die Tasche greifen mussten auch dieTV-Sendergruppen ProSiebenSat.1 und RTL. Gegen sie verhängte dieBehörde wegen wettbewerbswidriger Absprachen bei der Einführung derVerschlüsselung ihrer digitalen FreeTV-Programme Geldbußen von rund55 Millionen Euro.

Illegale Absprachen finden sich nach Angaben der Behörden aberkreuz und quer durch alle Branchen - bei Herstellern vonFeuerwehrfahrzeugen ebenso wie bei Süßwarenproduzenten oder imChemiegroßhandel.

Der Trend zu mehr Kartellfällen setzt sich nach Angaben derBehörde fort. Erst vor wenigen Wochen berichtete das Kartellamt, eshabe erneut eine Vielzahl von Hinweisen erhalten und in 14Durchsuchungsaktionen Beweismittel in neuen Verfahren sicherstellenkönnen.

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