Bahn investiert in die Zukunft Milliarden für neue Züge

Berlin · Die Bahn investiert kräftig und hofft damit auf bessere Zeiten. Mehr Komfort in den Zügen soll die Verkehrswende beflügeln. Doch Reisende müssen auch in Zukunft starke Nerven beweisen.

Blick in den Innenraum eines Großraumwagens im ICE 3 neo.

Blick in den Innenraum eines Großraumwagens im ICE 3 neo.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Auf der einen Seite teilt sich eine Familie das Abteil der Regionalbahn, etwas weiter arbeitet ein Angestellter am Laptop auf dem Weg zur Arbeit, weiter vorne sitzt eine Gruppe am Tisch. So könnte ein Morgen in der Bahn künftig aussehen. „Wir wollen die Zeit des Pendelns wertvoll machen“, sagt die für den Regionalverkehr zuständige Vorständin Evelyn Palla, als sie die neue S-Bahn auf der Fachmesse Innotrans in Berlin vorstellt. Weit entfernt ist der Einsatz nicht mehr. Im kommenden Jahr wird der Zug zwischen München und Mühldorf erstmals im Linienverkehr eingesetzt.

An neuen Zügen wird der Aufschwung des Schienenverkehrs nicht scheitern. Bahnchef Richard Lutz kündigt ein gewaltiges Investitionsprogramm für neue Züge an. Bis zum Ende des Jahrzehnts gibt die Bahn 19 Milliarden Euro für neue Züge aus. Mehr als zehn Milliarden Euro kostet alleine die Anschaffung neuer ICE. Dazu gibt es neue Regionalzüge, innovative Güterwaggons und Lokomotiven, die sowohl mit Strom als auch mit Biodiesel fahren können. Ein weiterer Milliardenbetrag fließt in den notwendigen Ausbau der Instandhaltungswerke. 

Investitionen um einige Milliarden Euro aufgestockt

Ein großer Teil der Pläne war bereits bekannt, etwa die Anschaffung von insgesamt 73 ICE 3 Neo, die ab dem kommenden Dezember auf die Gleise kommen und allein 2,5 Milliarden Euro verschlingen.

Aber die Bahn hat ihre Investitionen noch einmal um einige Milliarden Euro aufgestockt. Im kommenden Jahr werden jeden Monat drei neue ICE eingesetzt. Damit will Lutz auch die Verkehrswende beflügeln. Insgesamt wird die ICE-Flotte Ende des Jahrzehnts rund 450 Züge umfassen. 

Der Blick in die vermeintlich komfortable Zukunft des Bahnfahrens drängt die aktuell triste Lage im Schienennetz einen Moment lang in den Hintergrund. Doch erst einmal muss das Netz in einen akzeptablen Zustand versetzt werden. Mit der Radikalsanierung der Hauptachsen, beginnend mit der Rietbahn zwischen Frankfurt und Mannheim beginnt 2024 eine weitere Leidenszeit für die Fahrgäste mit vielen Umleitungen. 

Die Modernisierung der Strecken wird viele weitere Milliarden verschlingen, die der Bund bereit stellen muss. Obwohl der Aufwand im Budget noch nicht vollständig abgebildet ist, rechnet Lutz fest mit der Bereitstellung. Über das Ziel sei sich die Bahn mit dem Bund einig, sagte Lutz. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat bereits mehrfach zugesagt, dass eine Modernisierung des Netzes nicht am Geld scheitern wird.

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