Knappheit wegen des Ukraine-Krieges Bei Rohstoffen ist Deutschland arm dran

Berlin · Fallen Importe aus, wie derzeit aus Russland, sind sie kurzfristig kaum zu ersetzen. Recycling verringert das Problem ein wenig – doch die Quoten in Deutschland sind noch ausbaufähig.

 Kiesbagger in Moers: Für die Bauwirtschaft sind Sand und Kies unverzichtbare Rohstoffe.

Kiesbagger in Moers: Für die Bauwirtschaft sind Sand und Kies unverzichtbare Rohstoffe.

Foto: dpa

Manche Autofahrer sehnen sich bestimmt in schmutzigere Zeiten zurück, als noch dicke Rußschichten in den Schornsteinen klebten. Denn sie warten lange oder vergebens auf neue Reifen für ihr Fahrzeug. Ohne Ruß kein Reifen – und der Lieferant Russland fällt weitgehend aus oder liefert über große Umwege. „Da keine Züge für den Transport von Ruß fahren, wird ein Teil per Schiff über Katar zu den Reifenherstellern transportiert“, berichtet ein Berliner Reifenhändler. Bei Vorprodukten wie Ruß und Rohstoffen ist Deutschland massiv von Importen abhängig. Der Bedarf ist riesig. Ein schönes Beispiel dafür hat die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) des Bundes gerade veröffentlicht. Für die bis 2030 geplante Installation neuer Photovoltaikanlagen werden 10,7 Millionen Tonnen Stahl, 9,6 Millionen Tonnen Beton und 7,3 Millionen Tonnen Glas benötigt. Dazu kommen eine Reihe weiterer Rohstoffe wie Kupfer, Silizium, Aluminium, Selen, Tellur oder Gallium. Die Abhängigkeit von Importen lässt sich anhand dieser Dimensionen leicht erahnen.