Bilanz 2013: Kaum mehr Frauen an der Spitze von Unternehmen

Berlin · Für Frauen ist der Aufstieg an die Spitze eines deutschen Top-Unternehmens noch immer die Ausnahme.

 Die Chefetagen der deutschen Top-Unternehmen bleiben fest in Männerhand. Die jüngste Statistik zeigt, dass Managerinnen nur allmählich ganz nach oben kommen. Foto: Rainer Jensen

Die Chefetagen der deutschen Top-Unternehmen bleiben fest in Männerhand. Die jüngste Statistik zeigt, dass Managerinnen nur allmählich ganz nach oben kommen. Foto: Rainer Jensen

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Der Frauenanteil in den Vorständen der 200 umsatzstärksten Unternehmen erhöhte sich im vergangenen Jahr nur leicht, in den Aufsichtsräten etwas stärker. Das ergab das am Mittwoch in Berlin vorgelegte Managerinnen-Barometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

In den Vorständen sind jetzt 4,4 Prozent Frauen, ein Jahr zuvor waren es 4,0 Prozent. In der Kontrollgremien sind 15,1 Prozent der Mitglieder Frauen nach 12,9 Prozent Ende 2012.

Einen Rückschlag gab es in den 30 Dax-Unternehmen. Dort sank der Frauenanteil um 1,5 Punkte auf 6,3 Prozent. Ende 2012 saßen noch 15 Managerinnen in Dax-Vorständen, Ende 2013 nur noch 12. Ausgeschieden sind 2013 Regine Stachelhaus (Eon), Luisa Deplazes Delgado (SAP) sowie Brigitte Ederer und Barbara Kux (Siemens). Bei der Lufthansa kam Bettina Volkens neu hinzu.

"Die Ergebnisse zeigen, dass mehr Frauen in Spitzenpositionen kein Selbstläufer sind", sagte DIW-Forschungsdirektorin Elke Holst. Die Mehrheit der weiblichen Aufsichtsräte in den Dax-Konzernen werde von der Arbeitnehmerseite gestellt. Die Eigentümerseite habe aber in den vergangenen Jahren aufgeholt und verstärkt Frauen in die Aufsichtsgremien entsandt.

Die von der großen Koalition ab 2016 geplante Frauenquote von 30 Prozent bei der Neubesetzung von Aufsichtsräten sei ein "erster, wichtiger Schritt", bemerken die Autorinnen der DIW-Studie, Holst und Anja Kirsch.

Für ein ausgewogeneres Verhältnis von Männern und Frauen in Spitzengremien sei aber mehr nötig: Eine frauenfreundlichere Unternehmenskultur, mehr Transparenz innerhalb der Unternehmen bei Einstellungen und Beförderungen sowie ehrgeizige Selbstverpflichtungen, den Frauenanteil zu erhöhen.

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