Edeka führt mobiles Bezahlen ein

Berlin · Smartphone statt Geldbörse an der Supermarkt-Kasse: Edeka startet die Einführung mobiler Bezahlsysteme in seinen Geschäften.

 Zunächst kann in rund 100 Berliner Edeka-Märkten sowie in ersten Hamburger Geschäften mit dem Smartphone bezahlt werden. Foto: Joanna Scheffel

Zunächst kann in rund 100 Berliner Edeka-Märkten sowie in ersten Hamburger Geschäften mit dem Smartphone bezahlt werden. Foto: Joanna Scheffel

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Zunächst kann in rund 100 Berliner Edeka-Märkten sowie in ersten Hamburger Geschäften mit dem Computer-Handy bezahlt werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Es ist der Anfang für eine bundesweite Einführung, die voraussichtlich bis Ende 2015 abgeschlossen sein soll. Der Edeka-Discounter Netto startete vor wenigen Wochen bereits in allen mehr als 4000 Filialen ein entsprechendes System.

Ins Geschäft mit mobilen Bezahlsystemen kommt derzeit immer mehr Bewegung: Nur wenige Stunden nach der Edeka-Ankündigung gab das Berliner Start-up SumUp den Einstieg des Kreditkarten-Riesen American Express und der Schnäppchen-Website Groupon bekannt.

Mit dem zweistelligen Millionenbetrag aus der Finanzierungsrunde will SumUp die internationale Expansion vorantreiben. Die Firma bietet derzeit Einsteckmodule für Smartphones an, mit denen Händler Kartenzahlungen annehmen können.

Bei Edeka und auch bei Netto läuft der Bezahlvorgang direkt über die kostenlosen Apps der Handelsunternehmen. Der Kunde muss die Bezahlfunktion in der Anwendung an der Kasse aufrufen, dabei werden aktuelle Rabatt-Coupons automatisch verrechnet.

Nach Eingabe einer vierstelligen PIN wird an das Gerät dann entweder ein Zahlencode geschickt - oder ein Strichcode, der an der Kasse eingescannt wird.

Zur Sicherheit können pro Woche nicht mehr als 250 Euro über die Smartphone-Apps ausgegeben werden. Dieser Betrag könnte in Zukunft erhöht werden. Die Edeka-App gibt es für Apples iPhone, Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android sowie Microsofts Windows Phone. Sie sei seit der Einführung vor gut einem Jahr knapp eine halbe Million Mal installiert worden, hieß es.

Die Technologie für das Bezahlsystem wird von dem deutschen Software-Dienstleister Valuephone gestellt. "Auf dem Gerät selbst werden dabei keine Kontodaten gespeichert", betonte Valuephone-Geschäftsführer Stefan Krueger. Zahlungsabwickler ist eine Tochter der Deutschen Post. Bei ihr muss man sich als Kunde zunächst online registrieren und die Bankdaten hinterlegen. Der Einkaufsbetrag wird als Lastschrift vom Konto abgebucht.

Der Kunde soll von dem neuen Verfahren unter anderem mit zusätzlichen Rabattcoupons profitieren, die es nur in den Apps gibt. Über die Anwendungen können die Kassenbons vergangener Einkäufe eingesehen werden. Edeka habe auf diese Informationen aus datenschutzrechtlichen Gründen keinen Zugriff, betonte App-Projektleiter Matthias Blodig. Außerdem soll der Bezahlvorgang mit etwa sechs Sekunden schneller sein als mit einer Bankkarte. SumUp will über das bisherige Geschäft mit Einsteck-Modulen hinausgehen. In diesem Jahr soll das System SumUp Pay an den Start gehen, bei dem der Bezahlprozess weitgehend in den Hintergrund rückt: Die Vision ist, dass das Smartphone in der Tasche bleiben kann und direkt mit dem Kassensystem kommuniziert.

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