Kommentar Fairphone - Ein bisschen fair

Der Name weckt Assoziationen zu Fairtrade: Fairphone hat der niederländische Hersteller sein Smartphone genannt, das seit letztem Jahr auf dem Markt ist. Doch das Unternehmen selbst stellt auf seiner Internetseite klar: Das ist überhaupt nicht das erste und ausschließlich fair produzierte Mobiltelefon auf der Erde.

Und die Mitarbeiter der chinesischen Firma, die das Handy zusammenschrauben, können trotz leicht verbesserter Bedingungen keine Familie von ihrem Gehalt ernähren. Was rechtfertigt dann überhaupt den Namen? Das Ziel des Herstellers ist es, halbwegs sozial und ökologisch akzeptabel zu produzieren.

Dazu zählt ein Sozialfonds, der für die Mitarbeiter eingerichtet wurde und über den sie zum Teil mitbestimmen dürfen. Außerdem versucht der Hersteller, Rohstoffe aus konfliktfreien Ländern zu gewinnen. Das klappt bisher nur bei zwei von über 30 verbauten Metallen.

Fair ist das Telefon im Moment vor allem für den Verbraucher. Im Gegensatz zu anderen elektronischen Produkten bietet der Hersteller Ersatzteile an. Während sich bei vielen Geräten heute eine Reparatur nicht lohnt, können beim Fairphone einzelne Teile, zum Beispiel das Display, selbst ausgetauscht werden.

Fair ist aber auch, dass der Hersteller Transparenz schafft. Er spricht über Produktionsbedingungen und lässt dem Kunden somit die Wahl, ob das Smartphone schon fair genug ist, um dafür Geld auszugeben.

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