Start in die zweite Runde der Tarifverhandlungen Post hält hohe Verdi-Forderungen weiterhin für „nicht vertretbar"

Bonn · Die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und der Deutschen Post ist am Mittwoch gestartet. Beide Seiten bleiben ihren Positionen vorerst treu.

 Der Post-Tower ist die Zentrale des Konzerns in Bonn. Am Mittwoch startete die zweite Tarifverhandlungsrunde des Konzerns mit der Gewerkschaft Verdi: Sie soll bis Donnerstag dauern.

Der Post-Tower ist die Zentrale des Konzerns in Bonn. Am Mittwoch startete die zweite Tarifverhandlungsrunde des Konzerns mit der Gewerkschaft Verdi: Sie soll bis Donnerstag dauern.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post sind am Mittwoch in die zweite Verhandlungsrunde gestartet. Zwei Tage sollen die Gespräche dauern: Verdi fordert weiterhin ein Entgeltplus von 15 Prozent sowie eine erhöhte Vergütung für Auszubildende und dual Studierende. Die Forderungen der Gewerkschaft schließen 160 000 Tarifbeschäftigte bei der Post ein.

Diese hält Verdis Forderungen nach der ersten Verhandlungsrunde für unrealistisch. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis befürchtet aufgrund der Inflation für die Tarifbeschäftigten einen „Reallohnverlust“ und appellierte in einer Mitteilung deswegen im Vorfeld der weiteren Verhandlungen an die Post, „ihre Emotionen zu unserer Tarifforderung zu überwinden und sich mit uns in den Verhandlungen den Fakten zuzuwenden“. Immerhin erwarte der Konzern für 2022 ein neues Rekordergebnis von etwa 8,4 Milliarden Euro.

Weitere Verhandlungen Anfang Februar vorgesehen

Für die Post stehe in den Verhandlungen indes im Vordergrund, „wie wir die Balance zwischen Lohnsteigerungen und wirtschaftlicher Tragfähigkeit erreichen können“, erklärte Sprecher Dirk Klasen am Mittwoch auf GA-Nachfrage. Das deutlich rückläufige Ergebnis im Post- und Paketgeschäft reiche nicht mehr für die notwendigen Investitionen aus, ein Großteil des in den Verhandlungen angeführten Konzerngewinns ergebe sich aus dem internationalen Geschäft. Die Einkommenssteigerungen „in der von Verdi geforderten Größenordnung“ halte die Post weiterhin für „nicht vertretbar“, so Klasen.

Trotz unterschiedlicher Positionen gehe man von Fortschritten in der Verhandlung aus. Ein weiterer Verhandlungstermin sei für den 8. und 9. Februar angesetzt. Wann die Post ein Angebot vorlegt, hänge vom Fortschritt der Sondierungen ab. Gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte Verdi-Verantwortliche Kocsis, man erwarte ein Entgegenkommen. Bleibe dies aus, werde entschieden, „ob wir unserer Forderung in den Betrieben Nachdruck verleihen müssen“.

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