Prag: Fluglinie CSA entlässt ein Drittel der Belegschaft

Prag · Die größte tschechische Fluggesellschaft Czech Airlines (Ceske Aerolinie - CSA) will zum Jahreswechsel mehr als ein Drittel ihrer knapp 900 Angestellten entlassen.

 Die Zukunft der tschechischen Fluglinie CSA scheint ungewiss. Foto: Boris Roessler

Die Zukunft der tschechischen Fluglinie CSA scheint ungewiss. Foto: Boris Roessler

Foto: DPA

Eine solche "unbegründete" Massenentlassung gefährde die Existenz der ganzen Fluglinie, warnten Gewerkschaftsvertreter der Nachrichtenagentur CTK zufolge und kündigten "Streikbereitschaft" an. Betroffen von den geplanten Entlassungen sind nach Gewerkschaftsangaben sowohl Piloten und Flugbegleiter als auch Verwaltungspersonal. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen mit Gehaltskürzungen rechnen.

Auch der sozialdemokratische Regierungschef Bohuslav Sobotka zeigte sich beunruhigt: Die von der bürgerlichen Vorgängerregierung ermöglichte Teilprivatisierung des zuvor staatlichen Unternehmens an Korean Air erweise sich nun als Fehler, kritisierte er. Die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air hatte im vergangenen Jahr 44 Prozent der Anteile an der defizitären Staatslinie für nur 2,6 Millionen Euro erworben.

Ein Sprecher der Firmenleitung nannte hingegen massive Ausfälle von Kunden aus der ehemaligen Sowjetunion infolge der Ukraine-Krise als Hauptgrund für die aktuelle Krise: "Wegen des dramatischen Rückgangs an Reservierungen und Passagieren aus Russland und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken wurde die Airbus-A320-Flotte fast gar nicht mehr genutzt." Indem man nun sechs Flugzeuge dieses Typs verkaufen müsse, würde auch ein Teil der Piloten überflüssig, erklärte CSA-Sprecher Daniel Sabik den Medien.

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