Handwerkskammer Koblenz 695 freie Ausbildungsplätze in allen Gewerken

KREIS AHRWEILER · Der "rote Teppich" wird bereits für Lehrlinge ausgerollt. Das erklären Werner Wittlich und Alexander Baden, Präsident und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HwK) Koblenz angesichts der demografischen Entwicklung. Gleichzeitig wollen sie motivieren und appellieren in der aktuellen Ausbildungssituation an die Betriebe, "hellwach zu bleiben und neue Modelle zu denken und zu gehen".

 Ausbildung im Metallhandwerk. Die Kammer bietet eine Lehrstellenbörse an.

Ausbildung im Metallhandwerk. Die Kammer bietet eine Lehrstellenbörse an.

Foto: Martin Gausmann

Die Fakten wiesen ein Minus von 9,8 Prozent bei den 2013 neu eingetragenen Lehrverträgen gegenüber dem Vorjahr aus. Demgegenüber stünden 695 und damit überdurchschnittlich viele offene Lehrstellen in allen Gewerken, vom Augenoptiker bis zum Zimmermann.

"Das Handwerk ist stark gefordert, um jeden Jugendlichen offensiv zu werben und ihm die Attraktivität der mehr als 130 Ausbildungsberufe auch an erfolgreichen Beispielen aufzeigen", erklären Präsident und Hauptgeschäftsführer. Auch für Abiturienten sei die duale Ausbildung eine Möglichkeit, mit einem anspruchsvollen Beruf Karriere zu machen. So stünde jeder vierte Handwerksbetrieb im Kammerbezirk demnächst zur Übernahme an. Das sei die Chance für qualifizierte Jungunternehmer, einen gut geführten Betrieb selbstständig weiter zu leiten.

Sogar ein duales Studium, bei dem Berufsabschluss und Hochschulabschluss in kürzester Zeit erreicht würden, sei möglich. "Wer es will, kann während der Lehre freiwillig noch mehr lernen und sich beispielsweise zum Betriebsassistenten im Handwerk qualifizieren. Die Mobilitätsberatung der HwK Koblenz hält darüber hinaus zahlreiche Angebote zum Lehrlingsaustausch im europäischen Ausland bereit", stellt die Kammerspitze heraus.

Nicht zu unterschätzen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist der "Wohlfühlaspekt" während der Lehre. Im Handwerk gebe es keine Anonymität. Der Chef sei direkter Ansprechpartner, und die Tätigkeiten liefen nie nach einem starren Schema.

Um junge Leute zu gewinnen, kooperiert die HwK auch mit den Arbeitsagenturen. Die Einstiegsqualifizierung (EQ) etwa diene jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen als Brücke in die reguläre betriebliche Ausbildung. Die Erfolgsquote der Fördermaßnahme liege bei mehr als 60 Prozent. Auch Anstrengungen der HwK bei Elternabenden und Schulveranstaltungen seien nicht ohne Erfolg geblieben.

So sei im Bezirk der Handwerkskammer Koblenz mit 3175 neu eingetragenen Lehrverträgen zum Ende 2013 ein Rekordwert unter den Kammern in Rheinland-Pfalz verzeichnet worden. Das unterstreichen laut HwK auch die 156 eingetragenen Ausbildungsbetriebe, die 2013 zum ersten Mal ausbildungsbereit waren, und die 640 neu geworbenen Ausbildungsplätze.

Wer eine offene Lehrstelle sucht, findet sie bei der täglich aktualisierten HwK-Lehrstellenbörse auch im Internet unter www.hwk-koblenz.de/lehrstellen. Infos zur Ausbildung bei der HwK-Ausbildungsberatung, Ruf 0261/398333, www.hwk-koblenz.de.

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