Gewerbe in Bonn 82 Prozent betrachten ihre Lage als sehr gut bis stabil

Bonn · 82 Prozent der Bonner Gewerbetreibenden, Freiberufler und Handwerker beurteilen ihre Geschäftsentwicklung als sehr gut oder stabil. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die die Bonner Niederlassung der Commerzbank am Mittwoch vorgestellt hat.

Die Commerzbank hat durch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos bundesweit 3000 Geschäftskunden verschiedener Banken befragen lassen. 50 dieser Geschäftskunden kommen aus Bonn. Zielgruppe waren Geschäftskunden mit einem Umsatz bis zu 2,5 Millionen Euro. Dazu gehören Freiberufler wie Ärzte und Rechtsanwälte, Handwerker und Gewerbetreibende.

Bei 18 Prozent der Bonner Gewerbetreibenden, Freiberufler und Handwerker ist die Auftragslage besser als vor sechs Monaten. Das ist deutlich weniger als im vorigen Jahr, erläuterte gestern Wolfgang Sepcke, Leiter des Geschäftskunden-Beratungszentrums in Bonn. Bei weiteren 58 Prozent ist die Auftragslage zumindest gleich geblieben, das ist etwas mehr als im Vorjahr.

Die Bonner Gewerbetreibenden seien für 2016 nicht ganz so optimistisch: 68 Prozent erwarten bei ihren Umsätzen eine positive Entwicklung oder lediglich kurzfristige Rückgänge. Ein Jahr zuvor hatte dieser Wert noch bei 84 Prozent gelegen. Bundesweit haben 74 Prozent positive oder stabile Erwartungen. "Die Bonner Geschäftskunden sind oft ein bisschen vorsichtiger und konservativer", sagte Marc Ernesti, Mitglied der Geschäftsleitung Marktregion West bei der Commerzbank.

Als größtes Problem für die Bonner Geschäftskunden hat sich bei diesem Umfrage der Fachkräftemangel herausgestellt, der von 38 Prozent gefürchtet wird. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als die Befragung bundesweit ergab. Ausbleibende Aufträge werden derzeit nur von jedem fünften Gewerbetreibenden gefürchtet.

54 Prozent der Bonner planen Investitionen in die IT ihrer Firma. Das sind deutlich mehr als im Bundestrend, wo 41 Prozent investieren wollen. Dagegen sinkt mit 22 Prozent der Anteil derjenigen, die in den eigenen Standort und die Geschäftsräume investieren wollen. Das haben viele bereits gemacht: "Die Investitionen in den Standort kamen zuerst, als die Zinsen sanken", erläutert Ernesti. Bei der Finanzierung der Investitionen bleiben die Bonner vorsichtig: 56 Prozent finanzieren ihre Neuerungen allein mit Mitteln, die sie im laufenden Betrieb erwirtschaften.

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